LACRIMOSA - SEHNSUCHT

Label: | HALL OF SERMON |
Jahr: | 2009 |
Running Time: | 60:10 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Es ist endlich da, „Sehnsucht“ das zehnte Album von Lacrimosa. Auch dieses Mal werden sich die Geister wieder scheiden, die einen werden es wie gehabt hassen, die anderen werden es lieben. Tilo Wolff hat wieder ein musikalisches Kunstwerk aus Gothic-Metal mit Klassikeinflüssen geschaffen, was jedoch nicht auf viel Neues setzt, sondern eher zurück zu den Wurzeln von Lacrimosa zurückgeht. Manche werden jetzt sagen, dass sich die Band selbst kopiert, allerdings würde ich dagegen setzen: Kopie nicht wirklich und wenn, dann in Perfektion. Man kann schon Parallelen, egal ob musikalisch oder textlich, zu älteren Songs heraushören, aber es sind genau die Songs, die Lacrimosa ausmachen. Somit werden sich die Fans der ersten Stunde sicherlich über das neue Album freuen. Zudem gibt es trotzdem auch das eine oder andere Neue zu entdecken. Um ein Beispiel zu nennen gibt es erstmals auch verzerrte Gesangparts, die man ja vorher nur vom Nebenprojekt Snakeskin kannte. Textlich widmet sich Tilo den verschiedensten Sehnsüchten, die einen Menschen in seinem Handeln beeinflussen können. So geht es um die Sehnsucht nach Geborgenheit, Sehnsucht nach Verzeihung, Sehnsucht nach Vergeltung und Gerechtigkeit, Sehnsucht nach Veränderungen usw. Alle Sehnsüchte sind passend musikalisch untermalt, mal härter, mal balladesk aber immer sehr emotional. Jeder Song bietet aber dem Hörer wieder viel Platz für eigene Interpretationen. Besonders Songs wie „Feuer“, welches im Refrain durch einen Kinderchor unterstützt wird, „Die Taube“ oder aber auch „Koma“ und „Mandira Nabula“ sollen hier als Anspieltipps genannt werden, aber insgesamt sind alle zehn Songs des Albums sehr hörenswert. Auch das Artwork ist klassisch in Schwarz-Weiß gestaltet und lässt ebenfalls auf die Vergangenheit zurückblicken, ist doch eine alte Bekannte, Elodia, erneut verewigt. Zeitgleich zum Album erscheint eine zweite Version von „Sehnsucht“ als Digipack, auf der sich die gleichen zehn Songs befinden, jedoch in einer alternativen Version. Ebenso ist das Cover zum ersten Mal vierfarbig gestaltet und weicht somit auch von der klassischen schwarz-weiß Gestaltung ab. Zu welcher Version die geneigte Hörerschaft nun greifen wird, zur klassischen oder alternativen Version, bleibt abzuwarten aber hier werden Kritiker sicher Kommerz und Geldmacherei wittern. Für wirkliche Fans wird sich die Frage sicherlich nicht stellen, die werden das Geld, wenn vielleicht auch murrend, ausgeben und beide Versionen kaufen. Alles in Allem entschuldigt „Sehnsucht“ für die lange Wartezeit von vier Jahren auf neues Material und fügt sich nahtlos in die Erfolgsgeschichte von Lacrimosa ein.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Susanne Soer