MY SLEEPING KARMA - MELA ANANDAL - LIVE


Label:NAPALM
Jahr:2017
Running Time:68:56
Kategorie: Liverecording
 

Seit 2006 existieren die Psychedelic Rocker aus Aschaffenburg, legten bislang fünf Studioalben vor und lassen mit ihrem neuen Opus endlich live an ihren instrumentalen Visionen teilhaben. Nach ihrem selbstbetitelten Debüt erschien 2008 "Satya". Seitdem orientieren sich die Songnamen als auch die Symbolik des Artworks am hinduistischen Glauben, obwohl keiner der vier Musiker eine entsprechende Religionszugehörigkeit aufweist. Der Live - Mitschnitt umfasst zehn Songs bei einer Gesamtspieldauer von etwa siebzig Minuten, berücksichtigt bis auf "Satya" alle Alben und gibt so einen guten Überblick über die bisherige Schaffensperiode. Klasse Riffs eröffnen "Prithvi" und umgehend zünden die Grooves, nehmen einen mit und führen den Hörer so in sanfte Rockarrangements. Stimmungsvolle und unaufgeregte Gitarren auch bei "Enigma42", ehe hier tolle Melodien mit Anlehnungen an großartige Soundtracks wieder die Spannung aufbauen, was sich nachfolgend in kräftigen Riffgewittern entlädt. Recht klare Gitarren bei "Glow11" und man spürt faktisch die intensive Atmosphäre, die sich von der Bühne auf die Fans überträgt. Da ist kein Klatschen, kein Pfeifen, kein Gegröle  sondern nur aufmerksames Zuhören / Erleben. Zwischen den einzelnen Nummern Geklatsche aber keine Ansagen der Protagonisten. So geht es auch in das vierte "Ephedra" hinein mit wabernden Tasten und merklicherem Hanftouch. Langsamere, abwartende Groover bei "Akasha", die Schwaden verziehen sich wieder und man rockt langsamer ehe wieder schwerere Bretter die Überhand gewinnen und allesamt im kraftvollen Rausch verschlingen. Einfach faszinierend, wie das Quartett diese Stimmungen in ihren Liedern darzulegen vermag. Durchdringend dann "Brahama" mit anfangs isolierten Klängen und dann mit dem Einstieg der Langhälse setzt dann das unvermeidliche Nicken ein und auch hier der langsame Spannungsaufbau, der trotz zwischenzeitlicher Monotonie den unwiderstehlichen Sog aufrecht hält. Dunkle Saiten dann bei "Psilocybe" aber ohne Härte, ohne Kampf und ohne Aggression aber dennoch gewaltig. Mit dem vorletzten "Tamas" nähern wir uns dem Ende des Gigs und hier erstmalig ein "Thank you" der Protagonisten und wieder lullen uns die pointiert wandernden Stege ein und nehmen uns auf eine unvergleichliche Rockreise mit. Mit dem kraftvoll dargelegten und ziemlich fetzigen "Hymn72" mit wieder toller Tastenbegleitung gelingt dann der überzeugende Rausschmiss und My Sleeping Karma haben einen neuen Fan dazu gewonnen. Stilistisch mag man das als Psychedelic Rock bezeichnen allerdings mit einem ordentlichen Groove, vielen Classic Rock Elementen und auch die progressive Ader sollte hier nicht außer Acht gelassen werden.

Note: Keine Wertung
Autor: Andreas Gey


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