Drei Jahre sind vergangen, seit Kobra und The Lotus ihr letztes Studioalbum "High Priestess" veröffentlichten. Diese Zeit wurde weitgehend genutzt um weltweite Tourneen mit Künstlern wie Kamelot, Sonata Arctica, Delain und Demon Hunter zu absolvieren. Nebenbei haben Kobra & The Lotus nun einen neuen Höhepunkt ihrer Karriere in Sachen Musikalität und Songwriting erreicht. Produziert hat diesmal Jacob Hansen, der in der Szene einschlägig bekannt ist (Volbeat, Epica, Amaranthe). Das Mastering hat man von Grammy-Gewinner Ted Jensen erledigen lassen, eine sehr gute Wahl wie ich finde. Natürlich rockt „Prevail I“ in klassischer Metal Manier, wie man es von Kobra Paige erwartet. Ihre klassisch ausgebildete Stimme ist diesmal aber weitaus besser abgemischt, wie auf den drei Vorgängeralben, wo es doch in den Höhen schon mal nach stark Micky Maus klang. Die massiven Gitarrenparts, treibende Rhythmen und eingängige Gesangslinien sind die Highlights dieses Albums. Eine Reise durch Licht und Dunkelheit, der düstere Touch führt einen bis kurz vor den Abgrund um dann wie Phönix aus der Asche emporzusteigen. Epische Momente sind die Stärken von „Prevail I“. Für meine Verhältnisse hätte man jedoch keine Aufteilung des neuen Materials vornehmen müssen. Das ist wohl mehr kaufmännisches Kalkül. Anstatt ein Doppelalbum im netten Klappcover herauszubringen, veröffentlicht man erst einmal Teil I um dann im Herbst den bereits fertig produzierten Teil Zwei nachzuschieben. Hier wird der Fan unnötigerweise zweimal zur Kasse gebeten. Und die Begründung, dass man die Fans nicht direkt mit zu viel gutem Material überfordern wollte kann man glauben, muss man aber nicht.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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