Celli und Piano am Anfang einer solch finster anmutenden Scheibe können maximal nur ein Intro sein, wenn das Credo 'Bang Your Head Against The Grave' lautet. Für die Freunde von knusprig tiefem Death Metal kann aber sofort Entwarnung gegeben werden, denn man mutiert fix zu kräftig coolem Gerase. Dabei wird nichts zu dick, es klingt transparent und keinesfalls zugestellt. Die fette Soundwalze zieht sich nicht in einem durch, sondern lässt auch zu Gunsten des Hörflusses und mehr Dynamik Raum für distanziert leisere Gitarrenklänge, die beispielsweise das Finale von "Merging Nebular Drapes" ausmachen. Hall ist der Wirkstoff, der alles noch einmal bedrohlicher erscheinen lässt, besonders die Gitarren, wie auch das grelle Solo von "Cold Threat" aus einer Richtung von weiter hinten nach vorn schallt. Das Quartett aus Schwabach in Bayern scheut sich nicht davor, auch mal cleane Gitarren einzusetzen oder mal eine Orgel sprechen zu lassen. Mit nur sieben Tracks kommen sie hin, eine Spielzeit von fünfzig Minuten zu füllen, was letztendlich auch am abschließenden Vierzehnminüter liegt, mit dem sie nicht nur den dreiteiligen Titeltrack beenden, sondern auch die ganze Scheibe zu Grabe tragen. Das selbstbetitelte Minialbum aus dem Jahr 2011 hatte auch schon sieben Tracks, und die will man nach dieser Scheibe ebenfalls unbedingt hören, denn Venenum haben es drauf, kann man nicht anders sagen. Ihr Shouter und Bassist zog sogar extra von Wien nach Nürnberg, damit das Album endlich fertig wurde. Das muss belohnt werden!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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