Pillorian sind noch ein unbeschriebenes Blatt in der Black Metal-Szene. Dabei sind die drei beteiligten Musiker längst keine Unbekannten mehr. John Haughm war Gründungsmitglied, Gitarrist und Sänger von Agalloch, Stephen Parker ist Bassist bei Maestus und Trevor Matthews Schlagzeuger bei Uada und Infernus. All diese Bands spielen atmosphärischen, doomigen und melodischen Black Metal. Pillorian deshalb jedoch in eine bestimmte Schublade zu stecken, wäre falsch. Eisenwald sind für rauen Black Metal der alten Schule bekannt. Doomig geht es hier zwar auch mal zu, aber vor allem frostig. Die arschkalten, dünnen Gitarren verbreiten Hass und Melancholie. Der Black Metal-Gesang ist typischer Genrestandard. Und das Tempo ist auch über weite Strecken viel höher als bei ihren Haupt- beziehungsweise Ex-Bands. Akustikgitarren kommen hier und da vor, verbreiten aber keinerlei Schönheit in der Musik. Verträumte Passagen sind hier Fehlanzeige. Allerdings gibt es hier auch keinen Retrotrip, soll heißen, dass Vergleiche zu den üblichen Verdächtigen wie Mayhem, Darkthrone oder Watain auch nicht wirklich passend sind, auch wenn Fans dieser Bands hiermit sicher etwas anfangen können. Pillorian klingen zwar vertraut, aber auch irgendwie eigenständig, verbinden gekonnt Avantgarde mit Tradition und liefern ein gutes Black Metal-Brett, welches gut aus der Masse hervorsticht.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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