EDENSONG - YEARS IN THE GARDEN OF YEARS


Label:The Laser´s Edge
Jahr:2016
Running Time:73:02
Kategorie: Neuerscheinung
 

Edensong stammen aus New York, debütierten 2008 mit "The Fruit Fallen", legten 2010 so eine Art Studio/Live mit "Echoes Of Edensong" hinterher und servieren nun ihren zweiten, offiziellen Longplayer. Zehn Songs, Gesamtspieldauer knapp dreiundsiebzig Minuten und als sonstige Instrumente werden da neben den üblichen Vier-und Sechssaitern, Drums und Keyboards auch Flöten und Celli angegeben. In den Medien stilistisch als Retro Prog angegeben und dann mit Flöte? Hmm, da schwant mir was. Bereits der Opener "Cold City" vereinbart bereits alle diese Momente mit einem folkloristischen Eingang mit eben diesen Flöten, dichten Arrangements, und schon sehr nahe an Jethro Tull, wobei die Stimmen, auf dem Opus kommen insgesamt fünf Sänger zur Entfaltung, erinnert doch überdeutlich an Marillion. Zum Schluss beinahe eine Hommage an Ian Anderson und danach recht komplex. Es folgt der Songzyklus "Years In The Garden Of Years" mit insgesamt acht Fragmenten. Akustische Gitarren, eine Violine und zunächst einmal viel Ruhe ehe überproggige Gitarren und die klassische Hammond das Ruder übernehmen. King Crimson, ganz junge Genesis oder sehr modern auch Opeth müssen nun als Vergleiche mit interessanten Passagen herhalten,  aber eben auch sehr langatmig. "In The Longest Of Days" gibt sich viel moderner mit einer im Brit Rock angelegten Stimme, nicht weit weg von zum Beispiel Robbie Williams, ohne aber auch hier den Prog der 80er-Jahre, vielleicht Kansas, missen zu lassen. "Down The Hours" rockt da schon mehr daher und wenn die Orgel im Einklang mit den treibenden Drums vorangeht, kommt man auch leicht in Kopfnicken. Auch "Chronos" gibt sich eher wieder sanft, geduldig und die Pipe driftet hier gen Südamerika, nein keine Panflöte, aber halt typisch irgendwo in den Anden. Nach dem verständlichen Vorspiel dann aber gewaltige Progmonster, so dass man sich die Flöte fast wieder herbeisehnt, die dann auch auf dem Fuße folgt. Etwas aggressive Violinen, Celli bei "The Atman Apocalypse". Kurz wähnt man sich bei Apocalyptica, ehe friggelige Gitarren, Flöten und Felle die aufkommende Aggressivität wieder überdecken und komplizierteste Arrangements mit Polyrhythmik überwiegen. Hört Euch den Rest des Konzeptes mal selber an. "Yawn Of The Blink" gibt den Rausschmeißer und ist vom Reigen losgelöst. Schnellere Tasten, viel Prog aber auch endlich mal riffige Gitarren und eine gute Rockstimme zum Ende. Durchaus hörenswert, aber für den durchschnittlichen Hörer viel zu komplex. Wer aber auf ein Potpourrie der alten Meister abfährt, Hammond und Flöte braucht und sich mit friggeligsten Gitarren a la Dream Theater anfreunden kann, der möge hier zugreifen/zuhören. Die Musiker sind selbstredend alle famos.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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