HORISONT - ABOUT TIME


Label:CENTURY MEDIA
Jahr:2017
Running Time:37:24
Kategorie: Neuerscheinung
 

Knaller mit Ansage. Nachdem Horisont mit ihrem Vorgänger Odyssey eine Hammerplatte inklusive gefühlter Hitsingle ("Break The Limit") veröffentlicht hatten, legen die Schweden mit Ihrem fünften Longplayer in ICE-Geschwindigkeit nach und hauen eine Scheibe raus, die keinen Deut schwächer als der bärenstarke Vorgänger ist. Auf "About Time" paart sich ein kunterbunter Cocktail aus klassischem Seventies-Rock, New Wvw Of british Heavy Metal-Sounds, 80er-Melodic Rock und Prog zu einer homogenen Masse, die es richtig in sich hat. "About Time" ist eine Achterbahnfahrt durch die besten Momente der Siebziger und frühen Achtziger, auf der die Schweden ihre Roots aber auch niemals verleugnen. Mein Favorit "Point Of No Return" zitiert Rush der Siebziger Jahre, Songs wie "Night Line" oder "Boston Gold" spielen mit Twin-Leads a la Thin Lizzy oder Wishbone Ash, hier und da Deep Purple, Blue Öyster Cult oder sogar Status Quo wie in Dark Sides. Wie auch auf "Odyssey" spielen die Keyboards eine prägende Rolle, sei es mit spacigen Soundeffekten oder klassischen Orgel-Soli wie im schon erwähnten Dark Sides. Mit dem Titeltrack "About Time" gibt es zumindest einen etwas längeren Song, der nochmal wie ein Fazit der gesamten Platte klingt, ansonsten ist About Time eine klassische Rock-Platte mit lauter drei-Minuten-Songs, die bis zum Bersten gefüllt sind mit tollen Melodien und überbordender Spielfreude. Natürlich kann man sich über die grenzwertig hohe Stimme von Sänger Axel streiten, die inzwischen aber wesentlich geschliffener klingt, als noch zu "Second Assault" und "Time Warriors" Zeiten. Horisont wiederholen sich nicht, verzichten auf den über-zehn-Minuten Longtrack und die Hitsingle, bündeln ihre Stärken aber in einer fantastisch starken Scheibe ohne Ausfälle. Der nach Graveyards Abgang verwaiste Retro-Rock Thron ist wieder in schwedischer Hand. Ich würde mich schwerst wundern, wenn diese Scheibe nicht auf den Best-Of Listen des Jahres 2017 verdammt oft auftauchen würde.

Tracklist:

  1. The Hive
  2. Electrical
  3. Without Warning
  4. Letare
  5. Night Line
  6. Point Of Return
  7. Boston Gold
  8. Hungry Love
  9. Dark Sides
  10. About Time

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Bert Meierjürgen


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