FRANK SABBATH - TELLURIC WANDERERS

Label: | ARGONAUTA |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 52:21 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Nachdem mich Geezer mit ihrem selbstbetitelten Debüt zwar durchweg überzeugen konnten, aber für mich noch nicht die Doom-Offenbarung waren, hier mein nächster Versuch mit wieder einem solchem Bandnamen, wo man etwaiges vielleicht erwarten kann. Frank Sabbath stammen aus Paris, gründeten sich 2013 und debütierten 2014, veröffentlicht 2015, mit selbst betitelten Album. Knapp über zweiundfünfzig Minuten, verpackt in nur sechs Songs, liegt mir nun ihr zweites Werk vor. Nach dem Infosheet stützt der Dreier seinen musikalischen Background auf eben besagte Black Sabbath und insbesondere den übergenialen Komponisten, Gitarristen, Taktfreak und, wie immer bei genialen Musikern, mit 53 Lenze viel zu früh verstorbenen Frank Zappa. Aha, daher auch der Name. Hätte man ja auch umgehend drauf kommen können, wenn man so verschroben, vielleicht auch so genial ist, Frank Zappa mit Black Sabbath in Einklang zu bringen. Na, da sind wir ja mal gespannt. "Ascension / Subterranean" walkt im stonigen, monotonen Doom, mit nur hier und da psychedelischen Mikroanteilen ziemlich kraftvoll, wenn auch mit der Spieldauer von über achtzehn Minuten letztendlich ziemlich eintönig daher. Das etwa dreiminütige "Terra Incognita" ist insgesamt heller, die Stimme nahe dem Wave und leicht choral erscheinend mit hier und da scheppernder Percussion und eingestreuten, langsameren melancholischen Zwischenteilen. Eher hellere, ja fast proggige aber keinesfalls verspielte sondern eher todernste Gitarren auch bei "Inner Doom / Outer Doom / Ducks On Drugs" mit wieder eher moderneren, so gar nicht im Doom / Stoner / Classic Rock einzuordnenden Stimmen. Wieder ganz anders dann das durchweg instrumentale "Interlude N. 10" mit einer sehr hellen, ja teils akustisch daher kommenden Gitarre und transzendentalen Zwischentönen, die natürlich, der Monotonie folgend, wieder in unsägliche Längen gezogen werden. "Flying Peacock" dann mit deutlicher Percussion und sehr modernem Proggefriggel mit nicht nur Anleihen bei Dream Theater. Der Rausschmeißer "Doumedilalune / Noisnecsa" eröffnet im hoch melodischen Reigen und ergießt sich dann in langatmigen, eintönigen Riffern mit leider nur im Hintergrund verbleibenden Pink Floyd Mustern.
Variabel sind sie ja. Kein Song klingt wie der andere. Insofern macht Frank Zappa als Adaption durchaus Sinn. Der amerikanische Komponist konnte jedoch richtig gute Songs schreiben und ließ es bei Weitem nicht nur in musikalischen Ergüssen. Auch Black Sabbath werden sich eher verwundert die Augen reiben, wenn sie denn hier als Background genannt werden. Wie heißt es so schön im Beiblatt "They isolated themselves in a small village in Aveyron, southern France, to record their second album...". Scheint so, als hätte das Trio dabei ganz vergessen, warum sie denn eigentlich komponieren. Na ja, einige Bands komponieren ja auch nur des Komponieren willens. Versteht mich nicht falsch. Frank Sabbath zeigen hier und da wirklich gute Ansätze. Aber um diese zu hören und zu erkennen, muss man sich durch ziemlich viel Gefusel und Langatmigkeit wühlen. Was für Trüffelschweine mit viel Ausdauer, würde mein werter Kollege dazu sagen.
Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey