SHADOW WITCH - SUN KILLER

Label: | SNAKE CHARMER COALITION |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 45:30 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Shadow Witch sind Earl Lundy (Lead Vocals, Mellotron, Loops), Anton Van Kleek (Drums), Jeremy Hall (Guitars) und David Pannullo (Bass, Vocals), stammen aus Kingston, New York und legen mit "Sun Killer" ein Debüt vor, was seinem Namen alle Ehre macht und daher die Aufzählung der einzelnen Members durchaus rechtfertigt. Ja, ja, jeder weiß ja in der Zwischenzeit, dass man bei mir mit Retro Classic Rock kaum was falsch machen kann. Wenn aber im Infoblatt großspurig eine Mixture aus 70s Doom und 90s Grunge angekündigt wird, darf man durchaus hellhörig oder eher dumpfhörig werden, da diese Melange ja nun wirklich aller Tage daher rauscht. Der Opener "Anticipation" kommt auch zunächst einmal nur ziemlich schleppend, dunkel groovend mit sehr derb und ultraschweren Gitarren daher. Ein mehr hellriffiger Einstieg dann in den Titeltrack und derbe wabernde Strukturen, ehe Mister Lundy so im Stile der tausendfach zitierten Led Zeppelin im Einklang mit den guten Gitarren so richtig raus rotzt. Eine gleichsam rockige wie auch ziemlich dreckige Nummer mit viel Spirit aus den 70er-Jahren. Mehr lässig-coole Riffs dann auf "Wreckage" und auch hier mit ordentlich Genuss mehrblättriger Pflanzen im Mikro und erstmalig schimmern hier auch proggige Anleihen durch. Eine Sirene führt dann in "Blitzkrieg" ein und ja, ganz deutliche Judas Priest Gedächtnis Riffs und im Chorus irgendwie Kiss und dann diese unsagbare geile Lead, nur noch übertroffen von der ultrageilen Robert Plant Adaption am Mikro. Ein ultrastarker Song und Shit, schon zu Ende, weil nur knapp drei Minuten lang. "Blood On The Wine" gibt sich rockig, staubig mit auffälliger Gitarre in der Bridge und mit teils sehr harmonischen Elementen. "Creeper" steigt langatmig und ziemlich quer, irgendwie leicht cineastisch daher kommend ein, ehe die fuzzige Gitarre das Ruder hart herum reißt und Vocals und Riffs den wahren und ganz schweren Groover in bester Black Sabbath Manier raushängen lassen. Geiler Stoff, aus dem die Headbanger Träume der alte Garde entstammen und zum Ende wieder so eine Gitarre zum Niederknien. Irgendwie erinnert der Shouter in seiner ganzen Rotzigkeit auch an einen ganz dunklen Ozzy. Dunkel groovend mit der nötigen Schräge und dem eher unterschwelligen Biss auch "Snout" und ganz viel Black Sabbath im Duo Toni Iommi / Geezer Butler wieder bei "Headless Army". Ich finde Fuzzer so geil. Im feinsten Stoner / Doom geht es dann weiter mit "Lamp Lite" und auch der Titeltrack, mittlerweile sind wir bei Song Nummer zehn angekommen, macht da keine Ausnahme und kommt mit derben Brettern, einer genialen Lead und hier eher hellerem, überspitztem Gesang, insbesondere im Chorus daher. Auch "Occupy" verlässt nicht das überzeugende Muster und setzt mit tollen Iommi Riffs und wieder ultrageilen Leads den Schlusspunkt unter eine wirklich überzeugende Longrille, wirklich ohne Filler und mit einigen absolut herausragenden Nummern.
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey