SHAMAN ELEPHANT - CRYSTALS


Label:KARISMA
Jahr:2016
Running Time:45:29
Kategorie: Neuerscheinung
 

Aus Bergen in Norwegen stammt dieser Vierer, der erstmals 2015 mit der EP "More" auf sich aufmerksam machte. Auf dem vorliegenden Debüt mit einer dreiviertel Stunde Spieldauer sind sechs Songs drauf gepackt und die Jungs um Sänger und Gitarrist Eirik Sejerstad Vognostolen nehmen uns mit auf eine tolle Zeitreise, zurück in die 60er- und 70er- Jahre. Bereits nach dem über acht Minuten langen Opener und Titeltrack ist eigentlich schon alles klar. Super riffende Sechssaiter mit Soli zum Niederknien, ein fetter Groove, psychedelische und proggige Elemente en masse und hier die mitnehmende Stimme aus den 60er-Jahren mit so ein bisschen Flair von Imperial State Electric und im Kontrast dazu fette, harte Riffer und treibende Drums und im klassischen Hardrock angelehnte Vocals. Mit dem Folk von Steely Dan und einer Stimme, die auch auf den letzten Beatles-Scheiben zugegen sein könnte, gemixt mit ein bisschen Peace dann "Shaman In The Woods" und in der Bridge immer diese akustische Klampfe. "I.A.B." beginnt dunkler, aggressiver mit hier zunächst mehr 70er-Jahre Einflüssen, driftet dann aber in einen schrägen, ausufernden Rocker mit Jimi Hendrix Anekdoten und wabernden Tasten von Keyboarder Jonas Saersten ab. "Tusco" ist eine sehr ruhige Nummer mit akustischer Gitarre, Schellen und einem jazzigen Klavier. Derbe im dunklen Stoner, von mir aus auch im klassischen Doom mit verzögertem Bass in Black Sabbath Manier geht es dann in die zehnminütige Nummer "The Jazz". Wie schon beim Opener, dann heftige Wechsel in den 60er-Jahre Style und hier und da eine gewaltige Hammond und man wähnt sich bei Jon Lord mit typischen Deep Purple Teilen. "Stoned Conceptions". Der Name ist hier auch Programm mit viel Dunstschwaden und proggiger Gitarre, wabernd und merklich verzerrt und die schräge Stimme tut ihr Übriges. Zugekifft, zugedröhnt aber hier wirklich geil mit natürlich auch mit den entsprechenden Ausbrüchen / Shouts und zum Ende wieder diese nur geile Hammond. Classic Rock mit viel Psychedelic und Prog Anteilen mit partiell leicht jazzigem Touch, geboren in den 60er- und 70er-Jahren, trocken, ehrlich und mit wenig Politur und daher sehr authentisch rüber kommend. Starker Beginn einer viel versprechenden Karriere.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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