VINDLAND - HANTER SAVET

Label: | BLACK LION PRODUCTIONS |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 55:41 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Vindland gründeten sich 2005 als Pagan Black Metal Band in Paimpol, einer französischen Gemeinde mit knapp 8000 Einwohnern im Département Côtes-d`Armor in der Bretagne und machten 2007 zum ersten Mal mit einem Demo auf sich aufmerksam. Von 2009 datiert der Release ihrer EP "Ancestor`s Age". Nach einem Split in 2010 und nachfolgend diversen Aktivitäten fand man wieder zusammen und begann die Arbeiten zum ersten Longplayer in 2015. Selbiger erschien dann im März 2016 mit einer längst vergriffenen Auflage von nur 300 Exemplaren. Starten wir mal, wie es sich gehört, mit dem Opener, der da "Orin Kozh" titelt, mit rasenden Brettern einsetzt und den Hörer umgehend mit tollen Arrangements in perfekter Viking Manier von den Socken haut und dabei auch die langsamen Momente nicht vergisst. Eine nahezu perfekte Adaption an die seit zwölf Jahren verschollenen Viking Metaller Windir. Aber auch Vreid, Falkenbach, Heidevolk und die von mir so verehrten Manegarm kommen einem umgehend in den Sinn. Wahnsinnige Melodien und galoppierende Sechssaiter beim richtig starken "Treuswelus" und weiter geht es mit dem knalligen "Serr - Noz" mit richtig cleveren Tempowechseln und die dunklen Shouts im Einklang mit dem tollen Keyboard sind einfach nur vom Feinsten. Boah, was für ein Brett, da tanzt die schwarzmetallische Seele im Viereck und diese Melodien. Nur geil. "Pedenn Koll" geht mit verzaubernder Akustikgitarre hinein, ehe diese unglaublichen Gitarren das Ruder rumreißen und dem Folk die schwarze und so hier so melodiöse Seele einstampfen, was schon drei Minuten später wieder wie daher gezaubert klingt. Derbe, hart riffend dann der Einstieg in "Skleur Dallus" und Nackenmuskulatur und Schädel bleiben in dauernder Bewegung und wieder diese genialen, fast verträumt daher gezockten Gitarren, die fast ohne Ansatz in großartigste Akustikarrangements übergehen.
Hymnisch, gewaltig dann der Anfang von "Morlusenn" und bäng, wieder geht es richtig ab und die aus so dunkler Seele intonierten Vocals von Romuald E. passen so wahnsinnig gut. Und weil wir gerade bei der Namensnennung des Trios sind. Der geniale Gitarrist nennt sich Camille L und der klasse Drummer hört auf den Namen Marc LG. "Skorneg Du" mit hymnisch-melodramatischen Eingang mimt wieder den galoppierenden Brecher ohne dabei die typische Schwere und urgewaltige Atmosphäre des Genre zu verlassen und auch hier wieder, ja zum xten Male, einfach nur geniale Rhythmen. Den offiziellen Teil des Silberlings beendet das monumentale "Skeud Ar Gwez" mit langsamen, gefühlvollen Momenten, ehe dann nach knapp dreieinhalb Minuten sprichwörtlich das Gewitter mit brutalsten Ansätzen und dunkel keifendem Mikro über einen zusammen bricht und folgend wieder diese bewegenden, so geilen Gitarren starten und im flotten Galopp die nächsten Ausrufezeichen setzen. Der neunte Song "And The Battle Ended" stammt von der EP aus 2009, wurde in 2015 nochmalig aufgenommen und als Bonustrack drauf gepackt. Er driftet in, ja man muss nun schon sagen, in typischer Vindland Manier, durch Viking Wälder aus schwarzmetallischen Gehölzen und passt sich so nahtlos in das vorliegende Opus. Selbiges darf mit Fug und Recht einfach nur als großartig bezeichnet werden. Gerne passe ich mich mit dem weiteren Lobgesängen den vorangegangenen Rezensoren an, die da von Hymnen und Melodien für die Ewigkeit schreiben und die, wie ich, einfach nur emotional völlig gepackt sind. Wahrscheinlich seit Langem das beste was im Pagan/Viking Metal hervorgebracht wurde und das als Debüt!
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey