HELLOWEEN - CHAMELEON


Label:BMG / PIAS
Jahr:2016/1993
Running Time:71:26
Kategorie: Re-Release
 

Hier nun das fünfte Helloween Album, „Chameleon“, aus dem Jahr 1993 als 180 Gramm Doppel-Vinyl im Gatefold-Cover. Und wie natürlich jeder Fan weiß, das letzte Werk mit Fronter Michael Kiske. Der war ja damals der Meinung, das Metal tot sei, oder? Für ihn kam dann später bekanntlich Andi Deris (ex-Pink Cream 69). „Chameleon“, hatte es von allen Werken der Kürbisköpfe wohl am schwierigsten, bei den Zuhörern zu punkten. Bei weihnachtsstimmungverbreitenden Tracks wie „Windmill“ überhaupt kein Wunder. Die Songs auf Vinyl wurden natürlich wieder bearbeitet, aber Bonus-Tracks wurden an dieser Stelle nicht beigefügt. Egal, diese zwölf Beiträge hätten der Band fast den Kopf gekostet. Schwere Ansätze wie „I Believe“ und „Longing“, die man eher aus der Feder von Geoff Tate (ex-Queensryche) erwarten würde, fast schon Pop-ähnliche Strukturen und dem Einsatz diverser Neben-Genre brachen die Power-Metal Struktur der Formation fast komplett auf. So kam man vielleicht zu dem passenden Albumtitel. Neu damals bei Helloween, der Gebrauch von akustischer Gitarre, Kirchenorgel, Violine und Keyboards. Es kam sogar zum Einsatz eines Kinderchors des Hamburger Bach-Orchesters. Zudem gab es große Probleme mit Drummer Ingo Schwichtenberg und seinem Drogenkonsum. Zusätzlich litt er an Schizophrenie. Er musste das sinkende Schiff verlassen und nahm sich am 08. März 1995 das Leben, indem er sich in Hamburg vor eine S-Bahn warf. Für ihn kam Uli Kusch (ex-Gamma Ray) an Board. Übrigens produzierte nebst Helloween diese Melange wieder Tommy Hansen. Ich muss gestehen, dass mir das Album gar nicht so schwer im Magen lag, weil ich schon immer Spaß an melancholischem Rock hatte, so wie auf den beiden letztgenannten Liedern. Ich konnte eher mit Andi Deris im Stall der Norddeutshcen nichts anfangen. Das brauchte seine Zeit. Vielleicht sollten einige alte Fans die Gelegenheit nutzen hier, noch mal mit einem freien Geist an das Thema heranzugehen.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


zurück zur Übersicht