MÅNEGARM - NATTVÄSEN

Label: | BLACK LODGE |
Jahr: | 2016/2009 |
Running Time: | 53:43 |
Kategorie: |
Re-Release |
Mit dem Output "Nattväsen", der ursprünglich 2009 erschien, setzen die schwedischen Pagan-Viking-Metaller Manegarm ihre remastered Series fort. Was gegenüber dem Original auffällt, ist zunächst einmal das Cover, welches damalig recht nichtssagend erschien. Nun ist eine Schar heulender Wölfe im Mondeslicht und linksseitig ein kapitaler Hirsch abgebildet. Großspuriger Männergesang, dann ein Urschrei und dreckige Gitarren leiten in "Mina Fäders Hall" ein und machen umgehend klar, dass Manegarm ihren dunklen Weg mit schwarzmetallischen Gitarren und Gesang zwischen dunklen Growls und beißenden Shouts weiter gehen. Dazwischen tolle Melodien und klasse trabende Gitarren. Kraftvolle Bretter auch bei "Nattsjäl, Dromsjäl", klasse Vocals und die typischen Paganmelodien. "Bergagasten" setzt mit einer Akustikgitarre ein und hier zum ersten Mal auch im Hintergrund verbleibende Streicher, die bei Manegarm auch anderweitig schon zum Einsatz kamen. Ansonsten gewinnt der Song durch sehr einprägsame, sich stetig wiederholende Riffs und den dunklen, mitnehmenden Gesang. Ein folklastige Grundstimmung wieder in Verbindung mit Streichern bei "I Den Svartaste Jord", während "Hraesvelg" mit einer langsamen, bedächtigen E-Gitarre anfangs eine fast doomartige Stimmung verbreitet. Dort Pferdegewieher, schepperndes Geschirr und Flüsterstimmen und dann der Übergang in das rasende "Vetramegin" mit hämmernden Drums und wieder dem Wechselgesang. Dort die dunklen, bösen, manchmal flüsternden Growls und hier die Schreie und Screams im Gewitter super fetziger, ja sich überschlagender Gitarren, die im tollen Kontrast zu den harten, schwarzmetallischen Groovemonstern stehen. Ganz starker Song meine Herren, meinen Glückwunsch. Und wieder galoppierende Sechssaiter bei "Draugen" im, zum wiederholten Male, schwarzmetallischen Gewand. Auch auf dieser Scheibe können Manegarm ihre Wurzeln im Blackmetal nicht verbergen und wollen es offensichtlich auch gar nicht. Hymnisch, ja großartig dann der schleppende Titeltrack mit viel "Hohoho". Der neunte Song "Delling" kommt mit seinen Akustikgitarren, dezent eingesetzten Violinen und starkem, betontem Gesang sehr balladesk daher. Manegarm legen hier ganz viel Gefühl rein und das sie das richtig gut können, wissen wir spätestens seit "Urminnes Hävd (The Forest Sessions)" von 2006. Das bislang unveröffentlichte und als Bonus zugefügte "Bergatagen" eröffnet mit Streichern, die zunächst recht schwermütig daher kommen. Zusehends gewinnen die Violinen an Fahrt, wirken verspielter und leiten so in wieder dunkle Gesänge mit brachialen Gitarren über, die irgendwie an die finnischer Folk-Metaller von Finntroll erinnern, wenn auch in ganz schwarzer Form. Dazwischen kraftvolle Melodien, tolle Riffs und zum Ende sehr tragende Gitarren, die wieder von hämmernden Brettern und Kreischgesang abgelöst werden. Gerade dieser Bonussong zeigt deutlich auf, wie die Schweden mit unterschiedlichsten Stimmungen spielen und verschiedenste Einflüsse nutzen, um trotz auch unbestreitbarer Parallelen zu Bands wie Moonsorrow, Finntroll, Bathory, Kampfar, und anderen ihren Songs eine ausreichende Eigenständigkeit zu verpassen. Wieder ein tolles Album, welches es ohne Zweifel wert ist, mit der Neuveröffentlichung einer breiteren Masse zugeführt zu werden.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey