Von den Melodic Death Metallern Distressed To Marrow aus Karlsruhe hatte mich im Jahr 2013 schon ihr Debüt “Release From Insanity” begeistert. 2008 wurden sie gegründet. Drei Urmitglieder sind immer noch mit dabei; die beiden “Neuzugänge” immerhin auch schon seit 2009. Das Zusammenspiel ist dementsprechend gut. Und dass man sich drei Jahre Zeit für das neue Werk genommen hat, ist ebenfalls nicht zu überhören. Mit dröhnenden Lavariffs und schönen einprägsamen Leads vereinen die Karlsruher sowohl schwedischen Melodic Death als auch holländischen Doom-/Death Metal, der locker Mitte der Neunziger hätte erschienen sein können. Das Tempo ist nicht hoch, die Atmosphäre dafür stimmungsvoll, die Lavariffs bedrückend. Aber auch dezente spielerische Finessen, wie die Snarefigur im Opener nach etwa sieben Minuten, sorgen dafür, dass die Mucke nie langweilig wird, sondern immer interessant bleibt. Dass diese Band ihre Alben immer noch in Eigenregie veröffentlicht, ist eigentlich ein Unding. Fans von langsamem, aber drückendem Old School Death Metal wie Eternal Solstice oder ganz alten Paradise Lost oder My Dying Bride sollten sich dieses Album zulegen.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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