PINK FLOYD - MEDDLE

Label: | PINK FLOYD RECORDS |
Jahr: | 2016/1971 |
Running Time: | 46:33 |
Kategorie: |
Re-Release |
Nun, der letzte Re-Release der Briten aus der neuen Reihe. Es handelt sich um das 1971er-Album „Meddle“. Das mittlerweile sechste Werk der Insulaner ist das erste, das mich völlig aus den Socken geblastet hat. Man hat den sperrigen Psychedelic-Sound hinter sich gelassen und widmet sich nun dem damals zeitgenössischen Artrock, deren Beispiel viele Größen, wie Genesis, Kansas, Yes, Gentle Giant und Rush folgen sollten. Dafür ist man allerdings dem obskuren Artwork treu geblieben. Diese sechs Tracks, die fast alle Meilensteine der Musikgeschichte werden sollten, sind so facettenreich, wie nur möglich. Den Opener macht einer meiner Favoriten im Instrumental-Bereich, „One Of These Days“. Eine Komposition der ganzen Formation und komplett zeitlos. Das schien die Truppe ebenfalls so gesehen zu haben, denn Elemente von „Meddle“, finden sich später auch auf den Erfolgsalben „The Dark Side Of The Moon“ (1973) und „Wish You Were Here“ (1975). Der Song „A Pillow Of Winds“ ist eine Ballade, die eher durch ihre akustische Variable und den zarten Vocals von David Gilmour besticht. Dafür fehlt der Einfluss vom Gründungsmitglied Syd Barret (1968 ausgewechselt) nun völlig. Und zwar in allen Songs. „Fearless“ ist der nächste Hammer. Nur die am Ende grölenden Fußball Fans hätte man sich sparen können. Das zwiespältigste Stück ist das jazzige „San Tropez“, samt Bar-Piano-Solo. Für mich einer der wenigen Filler in der Bandgeschichte ab 1971. Leider kommt es mit „Seamus“ und dem dazugehörigen Hundegejaule noch schlimmer. Das konnten The Beatles in späten Jahren und danach John Lennon im Solobereich, ebenso dämlich. Keine Ahnung was die Jungs da geritten hat. Schlechter Shit wahrscheinlich! Eine der schrägsten Blues-Nummern aller Zeiten…auf jeden Fall. Dafür werden die Fans zum Schluss mit „Echoes“ belohnt. Fast vierundzwanzig Minuten lang verzaubert man mit dem Paradestück, wobei ganz vorsichtig die alte, musikalische Schiene der Band wieder angesprochen wird. Für die Welt, der Klassiker und Wegweiser zum Progressive-Rock. Wobei man nach dem Intro zum Gesangsthema wechselt und über verschiedene Passagen, wie dem geilen Gitarrensolo, wieder hin zum Grundthema wechselt. Einfach perfekt! „Meddle“ ist ein „Must-Have“ für alle Musikfreunde…
Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak