GLAM ON THY HELL - G.O.T.H.

Label: | MUSICARCHY MEDIA |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 53:51 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Glam On Thy Hell (G.O.T.H.) ist eine amerikanisch-portugiesische Band, die 2005 in Lissabon gegründet wurde und nun mit ihrem selbstbetitelten Album debütiert. Mit "Chapter 1" und Klavierklängen, symphonischen Elementen und einer im Gothrock angelegten Stimme geht es in das dreizehn Stücke umfassende Album. Es folgt der Titeltrack, der mit metallischen, dunklen Gitarren, kräftigen Melodien und dem faszinierenden Wechsel weiblicher und männlicher Vocals bereits alle Charakteristika des Sechsers offenlegt. Ivan Prim bedient sich dabei einerseits typisch im Gothrock angelegter Stimme als auch heller Shouts, die im Gegensatz zum tollen und sehr variablen Mikro von Kate Prim stehen. Bei "Saint" treten diese vokalistischen Duelle noch markanter auf und auch hier sehr komplexe Arrangements, gespickt mit tollen Soli auf dem Sechssaiter und immer wieder auch sehr klassische Momente. Man wähnt sich in einem Mix aus dem Gothrock von beispielsweise Lord Of The Lost und auf der anderen Seite, den symphonischen Elementen von Nightwish und Epica, wobei Kate beileibe nicht die typische Sopranistin gibt. Das nachfolgende "Phoenix" imponiert insbesondere durch die tollen Leads und hier mehr gesangliche Duette. "Embrace The Dawn" steigt mit einem fantastischen und sehr klassisch gehaltenen Klavier ein, dann die Violine und ein verzehrender Sänger. Ganz lieblich gibt sich hier die weibliche Fronterin. "Darkly In Candlelight" ist etwas moderner gehalten, aber auch hier wieder klasse Melodien, eine sehr gefällige, etwas technisch daher kommende Gitarre und mannigfache Arrangements, die zwischen Moderne, Pop und heftigem Metal hin und her wechseln. Und wieder dieses Piano beim Einstieg in "In Flames", dann ruhige Stimmen, die dann wieder im kräftigen Metalgewand und den schon bekannten Gesangsduellen gipfeln mit weiterhin ganz viel Gespür für herausragende Melodien und Ivan wandelt hier kurzzeitig sogar auf Deathpfaden. "Love And Death" macht zunächst auf typischen Heavy Rock, ehe diese tollen Stimme einsetzen und in eine fantastische Powerballade überleiten. Ganz schwer und dabei sehr mitnehmend gibt sich hier Ivan und ganz hell mit unglaublichem Volumen seine abermals fantastische Gegenspielerin. Erinnert hier irgendwie an Avantasia und an die Duette zwischen Tobias Sammet und Amanda Sommerville und auch die Gitarren stehen einem Oliver Hartmann und Sascha Paeth im nichts nach. Genau diese von Tobias Sammet arrangierte Rockoper scheint auch am besten zu passen, um die Elemente von G.O.T.H. am besten zu beschreiben, so gewinnt man gerade bei "Blackness" den Eindruck, dass hier noch mehr Sänger beteiligt sind, so variabel gestaltet sich auch Ivans Stimme. Eine ganz starke und sehr abwechslungsreiche Nummer. Traumhaft balladesk geht es mit "Broken" weiter, ehe harte Riffs und wieder ganz derbe, ja beinahe im Core angelegte Elemente einen unsanften Weckruf starten. Die Sängerin erinnert hier in einigen Zügen an Jenny von Beyond The Black. Wieder neue Züge bei "Burn", welches zwischen gehackten Metalriffern und sehr poppigen Tönen hin und her wandelt. Und auch hier kommen wieder Parts des Modern Metal oder auch New Metal zum Tragen. Tolle Tasten wieder bei "Dark Silence" und wie schon einige Male zuvor zwei sehr allerliebst daher kommende Vocals, die dann aber wieder umgehend in metallisch gewürzte Symphonien übergehen und am Ende eine ganz tragische Violine. Düster und mit elektronischen Elementen dann der Rauswurf mit "Only One".
Ein hoch komplexes Werk mit nur noch ganz wenig Steigerungspotential, geprägt durch fantastische Melodien, ganz viel Abwechslung, herausragende Gitarren und einer hypnotisierenden Mischung aus unglaublich guten und variablen weiblichen und männlichen Vocals. Ein Album, welches wie kein anderes einer Rockoper gleichkommt und Vergleiche mit beispielsweise Avantasia nicht im Geringsten zu scheuen braucht.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey