Auch wenn Last Decline 2003 lustigerweise unter dem Namen Ohrwurm gegründet wurden und sich der Bassist, Sänger und Schlagzeugprogrammierer Todessehnsucht nennt, kommt diese Black Metal-Band überraschenderweise aus Riga in Lettland. Nach zwei Demos erschien 2015 endlich das Debüt im schönen Digipack. Dass schöne Verpackung nicht immer auch gleich schöne Musik ist, beweist der Underground Black Metal, der hier neun Songs aus den Boxen dröhnt. Ihre Art Black Metal ist sehr traditionell. Experimente im Avantgarde-, Suicidal- oder Depressive Black Metal-Bereich bleiben hier aus. Die dünnen Gitarren sind meist schnell gespielt und der Kreischgesang wild und ungestüm vorgetragen. Dagegen bildet der zumeist im Midtempo angesiedelte Drumcomputer einen Kontrast. Leider auch im Sound, denn er klingt steril und ist zu sehr in den Vordergrund gemischt, was die Gitarren etwas schrammelig klingen lässt. Für die Grundstimmung des Albums macht das aber nichts, denn Last Decline sind sich dessen sehr wohl bewusst, keine massentaugliche Musik zu machen. “Escape” ist ein typisches Old School Black Metal-Album geworden; nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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