KANZLER & SÖHNE - MEHR

Label: | GROOVE ATTACK |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 13:55 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Mein Gott, kann nicht mal ein aAnderer dieses Zeug rezensieren. Aber so ist das: Hat man die Langspielplatte begutachtet, gibt es noch gleich die vorangegangene EP hinterher. So ein Dreck, oder um es mit den Worten der wahrscheinlich aus Frankfurt stammenden Band zu sagen "Was für eine verfickte Scheiße" oder zumindest so ähnlich. Okay die vier Tracks umfassende EP erschien bereits 2015 und der Titeltrack "Mehr" wurde dann als Song Nummer zehn auf die aktuelle Scheibe "Durch Die Wände" gepresst und ist auf der hier vorliegenden EP der letzte Song. Ein Gewitter und eigentlich echt coole, wenn auch ziemlich klinisch reine Gitarren geben den Start in "Fight Night", bevor der derbe Rap einsetzt. Ganz offensichtlich geht es in dem Track um einen ziemlich brutalen Boxkampf mit viel Adrenalin und derben Knocks. Die choralen Effekte, die irgendwie im Hintergrund verklingen, sind eigentlich im gesamten Kontext ganz gut gemacht und das auch immer wiederholte "Fight Night" knallt ziemlich gut, kommt stilistisch aber auch eher im Core als im Rap rüber. Riffige Starts auch bei "Grabstein" und auch hier der Text im derben Rap, zwar prollig, aber doch ganz gut so nach dem Motto "..auf dem Grabstein wird stehen, er hatte keine Zeit zu leben...", verursacht durch ewiges Streben nach mehr, was hier ganz stumpf als "abgefuckt" bezeichnet wird. Kann man so sehen. Derbe, prollig aber wieder eher Core oder heftiger Crossover bei "Hammer". Textlich "...halt deine Fresse oder ich haue deine Meinung mit dem Hammer kaputt...", was man sicherlich auch unterschiedlich auslegen und auch als derbe Intoleranz gegenüber anders denkenden betrachten kann. Ich halte mich hier mal zurück. Sollte man zumindest mal kritisch anmerken. Der Titeltrack "Mehr" startet mit einer gezupften, leicht verzerrten E-Gitarre, bevor wieder diese viel zu sauberen Riffs einsetzen. Textlich geht es im Sprechgesang voran mit immer wieder dieser melodischeren Gitarre in der Bridge, wobei der Protagonist "...von allem mehr haben will und zwar mehr als genug und mehr als der Rest hat...". Nimmt man den Text wörtlich, so steht er ziemlich im Widerspruch zum verteufelten oder auch verfuckten ewigen Streben im vorangegangen Song "Grabstein", so dass man sich irgendwann unweigerlich fragen muss, was die Jungs denn nun wirklich meinen oder wollen. Vielleicht habe ich sie aber auch falsch verstanden, und es handelt sich um ganz liebe Jungs, die eigentlich nur spielen wollen. Nicht mein Fall, aber besser und zumindest abwechslungsreicher und weniger prollig / stupide als der Longplayer aus 2016.
Note: Keine Wertung
Autor: Andreas Gey