DOOMSDAY OUTLAW - SUFFER MORE


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2016
Running Time:68:46
Kategorie: Eigenproduktion
 

Im letzten Jahr debütierten die Engländer mit "Black River", die bei meinem verehrten Kollegen Joxe ziemlichen Anklang fand. Die neue Scheibe verbleibt im gleichen Rhythmus und steigt mit riffiger Gitarre und walzenden, dunklen Doommelodien und einer klasse Rockstimme ziemlich fett mit "Walk On Water" ein. Riffig und voller Groove mit 70er-Jahre Anleihen geht es mit "Fallback" weiter. Led Zeppelin, Black Stone Cherry und sicher auch Black Label Society stehen hier Pate. Eine schöne, akustische Gitarre bei "Driftwood" und eine Menge Retro mit eingangs ebenfalls akustischer Klampfe bei "All That I Have" und dann klasse Hardrock mit Bluesnote in Manier von Whitesnake. Der Titeltrack "Suffer More" kommt dann wieder dunkler daher und hier eine merklich mit Fuzz angereicherte Gitarre. Stimmlich bleiben wir bei einem langsamen David Coverdale, hier versetzt mit klasse, hymnischen Melodien und einer Gitarre, die an Toni Iommi erinnert. Eine ganz starke Nummer und klarer Anspieltip. "Pandemonium" ist eine kurze Riffattacke im Sleaze von Mötley Crüe. Eine wummernde Hammond, großartige Gitarren und ein cooler Refrain bei "I`ve Been Found", dem wieder der Sleaze und Riff der 80er-Jahre bei "Bring Your Pain" folgen. Ein echter Blueser im Gewand des Southern Rock und so schön schräg gibt es mit "Blues For A Phantom Limb" und wieder super Sechssaiter, die das Herz eines jeden Retrofreak zum Bersten bringen. "Saltwater" macht mit der qietschenden Gitarre a la Jimi Hendrix, oder ist das eine Mundharmonika?, einfach nur Laune und sonst einfach nur Classic Rock. "Satdning Tall" mit Schmelzstimme und Akustikklampfe gibt die Schwofnummer. Derber Rock und kraftvoller, schleppender Stoner bei "Wait Until Tomorrow" gefolgt von Fuzzern oder auch einem Theremin und wieder kraftvollen Gitarren beim dunkelrockigen "Jericho Cane". Der vorletzte Song "Running Into You" ist eine tolle Ballade mit natürlich wieder schöner Akustikgitarre und schmachtvoller, aus der Ferne kommender Stimme, die etwas an einen Jon Bongiovi aus den ausgehenden 80er-Jahren erinnert. "Tale Of A Broken Man" als anfangs etwas gesetzter Rocker im Südstaatenflair mit dann aber wieder derben Gitarren und einem rauh aufgelegten Mikro setzt nochmal einen tollen Schlusspunkt unter einen insgesamt richtig guten Output ohne wirkliche Streichergebnisse. Von meiner Seite eine klare Kaufempfehlung für echte Hardrocker und Biker, die was auf sich halten, auch weil den Briten ein richtig abwechslungsreiches und kurzweiliges Album gelungen ist. Wird Zeit, dass der Vierer sein Nischendasein endlich ablegt und bei einem größeren Label unter Vertrag genommen wird.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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