TO CAST A SHADOW - WINTER`S EMBRACE


Label:KOLONY
Jahr:2016
Running Time:41:17
Kategorie: Neuerscheinung
 

"Winter's Embrace" ist der dritte Output der Norweger To Cast A Shadow, die wie ihre Kollegen von Theatre Of Tragedy ihre Karriere als female fronted Gothic Metaller begannen. 2013 ergänzte Nils Stenmyren das Quartett und drückte der Band nun einen merklich kräftigeren, ja doomigeren Stempel mit nun dominanten männlichen Vocals auf. Bereits der Opener "Seven Days" mit schweren Gitarren, knackigen Drums und der dunklen Stimme von Nils mit eingestreuten Growls zeigt umgehend, wo der Weg lang geht. Derbe Riffs und eine dunkle Grundstimmung auch bei "Into Oblivion" mit auch hier schön emotionalen und kraftvollen Vocals. "Bereft" beginnt mit melodischeren Gitarren und kommt merklich verhaltener, ja beinahe ruhig daher. Eindeutig schimmern hier mit den im Postrock / Darkwave angelehnten Vocals und der etwas melancholisch angelegten Grundstimmung die im Gothrock angelegten Ursprünge der Band durch. Am Ende tolle, virtuos gespielte Gitarren. "Darkest Thoughts" mit weiblichem Gesang und langsamen Gitarren nimmt die schwerminütige Stimmung mit. Stilistisch wandeln wir hier zwischen Dark- / Gothikrock und melodiösem Doom. Ganz klar stehen dem Vierer aber die brachialen, derben Riffs und Bretter viel besser, was auch "When Death Comes" mit zwar dunklen aber dennoch melodiösen Stimmbänder ohne Umschweife belegt. Und mit Markus Granlien (ex-The Black Locust Project) besitzen die Norweger einen richtig guten Mann am Sechssaiter. Am Ende etwas futuristisch, ja cineastisch untermalter Sprechgesang, der allerdings etwas langatmig ausfällt. "Devil`s Hand" gibt den fetter Doomer. Langsam, schwer, gewaltig und Dark-Gesang bis die hämmernden Riffbretter alles zerballern. Derbe aber richtig stark. Der Titeltrack erinnert wieder an die eingehenden Songs mit klasse Riffs, dunkler, bösartiger Grundstimmung natürlich auch hier derben Growls. Trotz der weiblichen Einsätze ein bisschen Amon Amarth, wenn auch merklich ungeschliffener. Auch besser? Das müsst ihr entscheiden. Meines Erachtens klingt die helle Stimme hier etwas fehl am Platz, da wären durchgehende Growls die bessere Wahl gewesen. "Unveiled" packt wieder die Gothrocker aus mit klasse Melodien, guten Gitarren und alles etwas schleppend. Ist das ein Keyboard, eine Orgel oder eher ein schräger Sythesizer. Etwas orchestrale Klänge leiten in den Abschluss "A Secret Kingdom" ein mit gleichsam etwas moderner, wenn auch mehr im Postrock angelegten Elementen. Schwere, Melancholie als Sinnbild für Tod sind hier besonders prägnant und zeigen die Wandelbarkeit der Norweger auf. Ein vielschichtiges, spannendes, gutes Album mit klaren Stärken bei den schwarzmetallischen, hier dann auch durch Growls unterstützen Einsätzen. Auf die weibliche Gesangsunterstützung kann man meines Erachtens auch ganz verzichten.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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