Es wird gerade "Megafauna" wiederveröffentlicht. Es ist das dritte Album der Band aus Israel und auch eins seiner aggressivsten. Eine grell schreiende Gitarre macht den Anfang und will einfach nicht verstummen. Kann man geil finden, ist auch quasi genau das gewollt Anvisierte, den Hörer zu zerreißen. Schafft sie, allein schon deswegen, weil sie lange durchhält. Wie wir im Review ihrer Wiederveröffentlichung ihres vierten Albums "We Are Being Held By The Dispatcher" erfahren durften, wurde für dieses Album nur Soundpatches aufgenommen, nur Kleinstfragmente. Erst später wurden sie zu kompletten Songs zusammengeschustert. Das erklärt einiges, denn Feeling kommt nicht auf, soll auch erst gar nicht. Die Psychedelic mit der Mathematik auf diesem Album scheint beide Gehirnhälften zu beanspruchen. Wie Tiny Fingers das immer schaffen, zwei Welten miteinander zu verbinden, fragt man sich schon bei kalter Elektronik und rockenden Elementen von Drums und zeitweise auch der Gitarre. Das definiert keine genaue Zielgruppe, denn es werden auch die Progger damit nicht leicht haben. Einerseits, weil man hier ziemlich kantig, hart und gleichbleibend krachig voran geht, andererseits aber auch, weil ihr Sound in keine artverwandte Schublade passt. Auch bei diesem Re-Release sei noch einmal darauf hingewiesen, dass die Jungs aus Tel Aviv Supportband von Long Distance Calling sind. Die Picture-CD kommt mit neun Tracks im chicen Digipak.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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