Ja klar. Wenn man ein Produkt aus dem Hause FDA Rekotz einlegt, rechnet man mit Death Metal. Dann hat man aber die Rechnung ohne die Berliner Reactory gemacht, die nämlich nichts anderes als Thrash Metal spielen. Viel Death ist bei ihnen nicht begründbar, auch nicht die uncleane und roughe Brüllstimme. Jetzt folgt bei den 2010 Gegründeten nach dem 2014er Debütalbum "High On Radiation" der nächste Langspieler, der neben zackigen Riffgitarren noch sehr lebendige Drumarbeit aufweist. Flinke und tighte Anschläge sowie viel Beckenarbeit sind der Sache sehr zuträglich. "Deep Tranquility" macht genau da weiter, begnügt sich aber mit Midtempo. Wenn man den Bass allerorts gut hört, der hier auf den schlicht mit "Heavy" betitelten Album trocken nagelt, kann von einer anständigen Produktion ausgegangen werden. Die kann man noch als einfach bezeichnen und sie zeigt, wie es auch ohne Hochglanz geht, jede Zutat gut herauszustellen und Druck zu machen, ohne eine hohe Sounddichte zu kreieren, in der sich jeder mit jedem auf die Füße tritt. Geil die Ripp-offs in "Pleasure Seeker", so mag der Thrasher das. Mit dem trocken auf Thrash umgebauten Motörhead-Cover "Eat The Rich" wird dieser Reigen von neun Songs beendet.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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