Wer sich im Bereich Sludge Doom zu Hause fühlt und mal was Fieseres bevorzugt im Midtempo antesten möchte, probiert mal das Debütalbum von Graves At Sea aus Phoenix. Groovende Riffs sind gesetzt, doch sehr viel zischende Becken tragen mächtig dazu bei, dass die acht Songs ordentlich scheppern. Die uncleanen Vocals verschiedener Höhen muss man schon mögen, weil die haben viele Einsätze und tragen erheblich zur oben angeführten Fiesheit bei. Es sind deswegen die melancholischen Streicher zur Viertelstunde von "The Ashes Made Her Beautiful" schon eine kleine Überraschung, denn sonst kratzt es ordentlich im Ohr. Epische Songlängen sind in dem Genre nichts Ungewöhnliches, aber dass vier von acht Tracks zwischen elf und fünfzehn Minuten messen, trägt zwar mathematisch erklärlich zu der Gesamtspielzeit von sechsundsiebzig Minuten erheblich bei, muss aber nicht automatisch einen gewissen Spannungsbogen halten. Der Sound der Band ist schon recht eindimensional, dass man auf dieses Material schon wirklich Bock haben muss. Das Quartett veröffentlichte seit Gründung 2002 bereits Splits, EP, Demo und Single, bringt es aber erst jetzt auf ein Album.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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