PALACE OF THE KING - VALLES MAINERIS


Label:LISTENABLE
Jahr:2016
Running Time:46:31
Kategorie: Neuerscheinung
 

Der australische Sechser, gegründet 2012, legt uns mit "Valles Marineris" bereits seinen zweiten Output vor. Auch wenn Leadsänger und Gitarrist Joel O`Keffee von Airbourne die Band bereits nach ihrem Debüt "White Bird - Burn The Sky" aus 2015 so richtig hochlobte, haben Palace Of The King mitnichten irgendwas mit den australischen Riffrockern gemeinsam. Mir liegt das Erstlingswerk leider nicht vor. Ich werde es allerdings umgehend ordern, denn Kritiken nach dem Motto Led Zeppelin meets Deep Purple hören sich ziemlich vielversprechend an. Hören wir mal in das knapp dreiviertelstündige Opus mit insgesamt zehn Tracks rein. Wow, gleich der Opener "Let The Blood Run Free" steigt mit einer richtig coolen Hammond, Tönen eines Theremin, klasse Riffs und Shouts, die tatsächlich an Robert Plant erinnern, voll ein und auch die geile Lead ist gleich da. Eine bluesige Gitarre in "Beyond The Valley", dann etwas runter und gleich wieder hoch mit sleazig-keifigem Gesang in Anlehnung an die coolen 80er-Jahre und dazu klasse Felle. Auch "Black Cloud" mit jazzig-souligen Elementen und einem quietschenden Keyboard kommt ziemlich frech daher. "The Bridge Of The Gods" gibt hingegen wieder mehr den etwas abgehackten Groover und auch hier wieder Glam und Sleaze mit variablen Gitarren und flotten Spielereien auf den Tasten. "We Are The Vampires" steigt mit einem fetzigen Bass ein und kommt im Ganzen mit mehr Anleihen aus den 70er-Jahre daher. Mag sein, dass man in den Leads und den Rhythmusteilen durchaus auch Deep Purple finden kann. "Empire Of The Sun" kann im Chorus sicher überzeugen, ansonsten fehlen mir hier aber die Hooks, sprich der Song plätschert etwas dahin. Ganz im Gegensatz zu "Sick As A Dog", ein Track, den man in der Form zwar irgendwie kennt, der aber einfach nur Spaß macht und sich direkt in den Gehörgängen festsetzt, beziehungsweise zum Tanzbein schwingen auffordert. "River Of Fire". Den Beginn kennt man. Das ist wie bei "Come Together", dem Opener von der Scheibe "Abbey Road" von den Beatles. Die Passage wird noch mehrmals wieder aufgenommen und am Ende besonders geil mit der Hammond verziert. Der Rest ist ein Mix aus 70er/80er-Jahren und Shouter Tim Henwood hat auch die psychedelische Schiene richtig gut drauf. Klasse Nummer. Auch "Throw Me To The Wolves" eröffnet wieder mit der so geilen Orgel, dann wieder ziemlich schräge Ansätze, ein guter, irgendwie lasziv daher kommender Chorus und ein längeres Solo auf den Tasten. Wirkt ein bisschen komplexer, macht aber wieder richtig Laune. Der Rausschmeißer "Into The Black" eröffnet mit dunkleren, rauchgeschwängerten Elementen, dann eine etwas leiernde Gitarre, die sich durch den ganzen Song zieht und hier wieder viel psychedelische aber auch doomnahe Momente, die irgendwie einem Soundtrack nahe kommen.

Palace Of The King können auch auf ihrem zweiten Werk mit rohen, ideenreichen, sehr variablen Rocknummern, die sicher an die Rockgrößen der 70er-Jahre aber auf diesem Werk vermehrt auch dem Glam und Sleaze der 80er angelehnt sind, überzeugen. Mir persönlichen sagen dabei mehr die psychedelisch angehauchten und die durch klasse Tasten auf dem Keyboard und noch mehr der Hammond angereicherten Songs zu.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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