LILLIAN AXE - XI: THE DAYS BEFORE TOMORROW

Label: | AFM |
Jahr: | 2012 |
Running Time: | 50:37 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Die erste Riff-Attacke und das erste schräge Gitarren-Intro auf dem Opener „Babylon“ und die Sache ist klar…das sind Lillian Axe. Nach Jahren wieder mit einem neuen Werk am Start. Und was ist anders zum drei Jahre alten Vorgänger „Sad Day On Planet Earth“? Nun ja, zum einen durfte Sänger Derrick LeFevre das Handtuch nehmen. Der neue Mann am Mikro ist Brian Jones. Und der kann Ron Taylor wahrlich besser ersetzen als sein Konkurrent vom letzten Album. Überhaupt ist dieses Opus wieder in der alten Schiene gebettet, für die diese Formation berühmt wurde. Sicherlich spricht Chef und Gitarrist Steve Blaze (auch Keyboards) von seinem besten Album, was wir jetzt mal als kleinen Fauxpas wegstecken, aber dennoch: hier werden die alten Fans angenehm überrascht. Das hätte ich aufgrund der letzten Alben in den letzten Jahren überhaupt nicht mehr gedacht. Ich hatte Lillian Axe bereits beerdigt. Mister Jones hat ein herrliches Organ und weiß sich in jeder Stilrichtung zu bewegen. Es spielt keine Rolle, ob es eine Uptempo-Nummer ist oder einer dieser typisch melancholischen Hits, die diese Band so einzigartig machte. Die Stimme ist charmant und steht wie eine Eins. Das machen die Kompositionen aber auch relativ leicht. Denn auch wenn man die ersten drei Alben nicht in den Schatten stellt, ist kaum ein Track auf dem aktuellen Werk wirklich daneben. Im Gegenteil, „Death Comes Tomorrow“ ist eine Meisterleistung an traurigem Song, „Gather Up The Snow“ ein Melodic-Valhalla und „Take The Bullet“ der beste Hit der Band, seit tierisch langer Zeit (edler Refrain und irres Klampfen-Solo). „The Great Divide“ ist der erste Durchhänger. Ja und dann kommt die erste, obligatorische Ballade, „Bow Your Head“. Und schon sind wieder meine drei Lieblingskomponenten zusammen, Lillian Axe meets Giant meets Thunder. Großartig. Leider verliert sich die Klasse der Kompositionen in den letzten Stücken des Werks. Erst der Schlussakt „My Apologies“ schafft den Spagat zwischen vergangener Kunst und neuen Ideen. Wobei die Klangfarben der Keyboards auf diesem Stück eher von einer der letzten Beatles-Platten stammen. Schön, schön. Übrigens haben Lillian Axe nur elf Tonträger zusammen gemacht wenn ihr Compilations und Live-Epen mitrechnet. Welcome back!
Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak