Nicht nur AC/DC und Metallica können “Glocken”. Gleich beim Opener „Dolce Vita“ steigen die Finnen tiefdüster ein. Dass diese Skandinavier seit sechsundzwanzig Jahren Bestand haben, hätte ich mir nicht träumen lassen. Natürlich macht man mit dem elften Album keine großartigen Experimente mehr und so lassen Sänger Jyrki 69 und Anhang, gewohnt mystisch, ihren Goth Rock ertönen. Obschon das rockige Gerüst der Beiträge durchaus einen Schritt vom Goth weiter weg anlegt. Will meinen…früher gab es da mehr „goth“. Das kann man für Laien ziemlich einfach erklären. Fields Of The Nephilim treffen auf The Sisters Of Mercy und stimmlich bedient man mit einer Prise David Bowie („Blue“) meets Johnny Cash zum ähnlichen Tenor den auch Fronter Andrew Eldritch (The Sisters Of Mercy). Auf dem aktuellen elf Track Longplayer ist man jedoch hochgradig melodisch und fast schon salonfähig. Da dürften einige Hits die Möglichkeit haben in den Charts zu landen. Helsinkis Vampire haben ihre Mitte perfekt gefunden und servieren ihre Tracks in stabiler und kompakter Marschrichtung, wobei die Instrumentierung der Kompositionen latent in den Hintergrund treten, um der ungemein charakterstarken Stimme von Jyrki 60 den Vortritt zu lassen, um die Heerscharen an Fans, wahrscheinlich meist weiblich, zu verzaubern. Dafür dienen etliche seichte und atmosphärische Passagen, die man sicherlich in manchen Vampirfilm einarbeiten könnte. Das wäre doch noch was für die Fans ein Film mit dem Soundtrack ihrer Helden. Der Fan kann hier nichts falsch machen, aber Neueinsteigern würde ich auf jeden Fall ältere Alben empfehlen.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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