SCYTHE BEAST - BREEEDING DEVASTATION

Label: | SELBSTVERTRIEB |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 48:41 |
Kategorie: |
Eigenproduktion |
Ein ruhiges Akustik-Intro, das noch kein Unheil verkündet und dann ein sauber gespielter fetter Blast: Das ist die Begrüßung des geneigten Hörers beim Opener „Bloodmoons Bane“ der niedersächsischen Scythe Beast, die es seit 2012 gibt und die hier ihr Debüt vorlegen. Mir liegt eine bedruckte CD-R ohne Cover vor. Laut Metal Archives gibt es das Teil offiziell nur digital. Ich hoffe, das ändert sich bald. Denn was hier aus den Boxen ballert, ist ganz schön geil. Melodic Death-/Thrash Metal wird hier geboten. Normalerweise mag ich Melodic Death nicht allzu sehr, aber hier herrschen keine kitschigen Melodien, keine allzu modernen Sounds und vor allem keine sterile Plastikproduktion. Ich fühle mich ein bisschen an alte Dark Tranquillity erinnert. Das Tempo ist hoch, die Riffs sägend, aber die Melodien auch immer allgegenwärtig. Ganz viel Soilwork sind heraus zu hören, aber auch Nightrage, At The Gates, Hypocrisy oder frühe Arch Enemy. Hier gibt es keinen billigen Retrotrip. Scythe Beast stehen mit beiden Beinen fest in der Gegenwart, ohne uns mit trendigem Core-Kram zuzumüllen. Der Spagat zwischen Tradition und Moderne wird eindrucksvoll gemeistert, das alles mit einer guten druckvollen und transparenten Produktion, die der Musik den nötigen Druck verleiht. Zu meiner großen Überraschung sitzt Poverty´s No Crime-Schlagzeuger Andreas Tegeler hinter den Kesseln. Scythe Beast haben mit seiner Progressive Metal-Band jedoch nichts gemein, gehen Scythe Beast doch sehr viel härter und gradliniger vor. Ich mag wenig zeitgemäße Musik, aber Scythe Beast setzen ein Ausrufezeichen!
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller