TOTAL HATE - LIFECRUSHER – CONTRIBUTIONS TO A WORLD IN RUINS


Label:EISENWALD
Jahr:2016
Running Time:42:05
Kategorie: Neuerscheinung
 

Das erste Mal stieß ich auf den Namen Total Hate, als wir mit meiner ex-Band Black Horizonz zwei Gigs mit ihnen im Jahr 2010 in Kamen und Nürnberg absolvierten. Damals hatten sie zwei Alben draußen. Tatsächlich ist seitdem auch nicht mehr viel passiert und das hier vorliegende dritte Album ist das einzige seit damals. Das liegt vermutlich daran, dass die Bandmitglieder noch in zahlreichen anderen Combos spielen. Bekanntester Mitstreiter dürfte Sänger Adrastos sein, der viel mit Dethronation zu tun hat und erst kürzlich sein neues Projekt Goath an den Start gebracht hat. Zum anderen trommelt Herr Winterheart auch noch bei Heimdalls Wacht, die auch erst letztes Album ein neues Album veröffentlichten. Wie könnte eine Band wohl klingen, die Total Hate heißt? Tja, eben genau so! Sechs Songs sind hier zwar nur enthalten, man kommt aber auf eine ordentliche Spielzeit von weit über vierzig Minuten. Hier herrscht hohes Tempo und finstere Gewalt. Sie klingen old school und böse, schaffen aber den Spagat. Weder kopieren sie die Vorbilder der Neunziger nur stumpf, noch versuchen sie, sich so sehr zu verändern, dass alles aus dem Ruder gerät. Hier gibt es keinen langweiligen Suicidal- oder Post-Black Metal-Kram, kein nerviges Avatgarde-Zeug, aber eben auch keinen Retroscheiß von zu spät Geborenen. Hier werden sägende Riffs losgelassen, das Schlagzeug rattert in hohen Geschwindigkeitsregionen, aber vor gelegentlichen Gitarrenmelodien, die keinerlei Schönheit attestieren, schrecken die Nürnberger auch nicht zurück. Bands wie Darkthrone, Urgehal, Taake oder Gorgoroth haben deutliche Spuren hinterlassen, aber Total Hate haben irgendwo ihre eigene Nische gefunden. Der Sound ist dünn und passt perfekt zur dargebotenen Musik. Natürlich revolutionieren die Nürnberger den Black Metal nicht gerade, aber erwarte ich auch gar nicht von einer Band, die sich Total Hate nennt. Traditionalisten vor!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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