BATTLESWORD - BANNERS OF DESTRUCTION


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2016
Running Time:53:32
Kategorie: Eigenproduktion
 

Ein ziemlich straightes Vergnügen bieten uns die Niederrheiner mit ihrem zweiten Longplayer. Es wird kernig gerifft und nach vorn getrieben, wie es dem Powermetaller gefällt. Doch Vorsicht! Es wird auf uncleane Vocals gesetzt, was ja bekanntlich meisten Freunden der glattgeschliffenen Klänge den Zugang zum Hochglanzolymp versperrt. Schade eigentlich, denn die kräftigen Growls kommen schön knusprig und können in ihrem Volumen variieren. Auch der Midtempobrenner „The Unnamed Magic“ gibt mit Doublebass auf die Mütze, ein Stilmittel, auf das die Viersener fast permanent zählen. Der Fünfer im klassischen Line-up mit zwei Gitarren liefert über alle zwölf Songs amtliche Bretter ab, auf die man treffend von Bangen bis Niederknien reagiert. Für so ein aussagestarkes Solo wie das in „Circle Of Witches“ (kein Cover von Grave Digger) würden namhafte Klampfer aus größeren Bands töten. Wahrscheinlich für so ein Lead wie das in „Left For The Vultures“ auch. Man darf abschließend die These aufstellen, wegen eines Albums wie „Banners Of Destruction“ die Stadt Viersen auf der Metallandkarte zu haben.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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BATTLESWORD - BANNERS OF DESTRUCTION


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2016
Running Time:52:49
Kategorie: Eigenproduktion
 

Battlesword aus dem Rheinland sind eine Melodic Death Metal-Band, die schon seit 1999 aktiv ist, die es aber erst auf zwei Demos und zwei Alben gebracht hat. Von der Urbesetzung ist obskurerweise nur noch Schlagzeuger Andreas Klingen dabei. Zweitdienstältester ist Bassist Ben Bays, der immerhin schon seit 2008 an Bord ist. Er spielt noch bei der Deathgrind-Band Resurrected, mit denen man musikalisch allerdings nichts gemein hat. Vielmehr steht hier melodischer, an Schweden angelehnter Death Metal an der Tagesordnung, der ganz schön fett und groovig daherkommt. Mit simplen, aber effektiven Songstrukturen, stampfenden Riffs, schönen zweistimmigen Melodien und fiesem, wütendem Gesang werden Erinnerungen an schwedische Combos Mitte bis Ende der Neunziger, wie alte In Flames, alte Dark Tranquillity, Gates Of Ishtar, Sacramentum, spätere Desultory, A Canorous Quintet, Eucharist usw. wach, aber auch deutsche Vertreter wie Night In Gales oder Niflhel können als passende Vergleiche herangezogen. Wenn sie Midtempo mit Doublebass kombinieren, klingen sie ein bisschen wie Amon Amarth, aber weniger episch und glattpoliert. Auch der Gesang klingt etwas fieser, was sehr gut zum Gesamtbild passt. Zudem ist die Zusammenarbeit der beiden Gitarren richtig gut. Auch vor cleanen Passagen macht man nicht halt. Das kurze Instrumental „The Silence Of Victory“ in der Album-Mitte erinnert mit seinen Akustikklampfen und Windgeräuschen an glorreiche Bathory-Wikinger-Alben. Die Produktion ist sauber und druckvoll. Das Schlagzeug ist hörbar getriggert, nervt aber nicht mit modernen Plastiksounds. Hier wurde gekonnt eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart hergestellt. Sowohl die Fans der Neunziger als auch die der heutigen Zeit werden hier mit Sicherheit angesprochen. Ein bisschen mehr Uptempo und Wutausbrüche hätten dem Album sicherlich gut getan und vielleicht etwas mehr Spannung verliehen, aber auch ohne funktioniert dieses Album einwandfrei. Dass diese Band keine Plattenfirma im Rücken hat, ist ihr jedenfalls nicht anzuhören. Gutes Teil! 

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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