OCTOBER TIDE - WINGED WALTZ

Label: | AGONIA |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 51:48 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Das sind nun schon fünf Alben, die diese Schweden raus haben. Allerdings geht ihre Historie bis in das Jahr 1994 zurück, was viele nicht wissen. October Tide fährt auf seinem Fünftwerk "Winged Waltz" wieder einmal schön breite Songs auf, die sich erst nach mehreren Durchläufen erschließen. Das Songmaterial packt den Hörer und reißt ihn schon beim ersten Hören mit, nur weiß man dann noch nicht genau, was hier eigentlich passiert. Dass man es jedoch mit absolut ernstzunehmendem und epischen Material des Dooms zu tun hat, grob gemessen dauern die Songs zwischen fünf und neun Minuten, merkt auch der taubste Ahnungslose. Die acht Werke sind nie zuuu langsam, auch nie zu abgründig, aber sonst sind alle Ingredienzien drin, die es braucht, sich Doom nennen zu dürfen. Und noch mehr als das, denn an sich kann jeder Song alles. Man höre mal den lebhaften Basspart in leiserer Phase vom Opener "Swarm", oder die halligen Breaks im Finale. Hellere, brüllige Growls stellen die Vocals, die perfekt im Gesamtsound harmonieren. Soliert die Gitarre, ist sofort Herbststimmung. Erst jetzt sehe ich, der Song heißt auch treffend "Coffins Of November", wenn dahinter mal nicht höchste Songwriterkunst steckt. Nicht weit hergeholt, denn keiner der fünf Protagonisten hat weniger als zwei Referenzen aufzuweisen. Da liest man Namen von Amon Amarth und Katatonia, bis hin zu Uncanny, Moondark und Ofermod. Soweit alles mehr als nur in Butter. Wenn die Songs der Schweden nicht so aus einem Guss kämen und mehr Eigenständigkeit hätten, wären ganz locker noch höhere Bewertungen drin!
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer