ASSASSIN - COMBAT CATHEDRAL


Label:STEAMHAMMER / SPV
Jahr:2016
Running Time:54:16
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die Düsseldorfer Thrash Metaller Assassin dürften wohl jedem ein Begriff sein. Ihr Debüt „The Upcoming Terror“, das 1986 erschien, ist ein absoluter Genre-Klassiker. Ihr zweites Album „Interstellar Experience“ von 1988 war anders, wurde aber auch noch von vielen gemocht, vor allem im Nachhinein. Danach kam es zur Trennung. Gitarrist Michael Hoffmann spielte auf dem Sodom-Album „Better Off Dead“. Dann blieb es lange ruhig. 2003 gab es eine Reunion, 2005 und 2011 zwei neue Alben, die jedoch in der Szene wenig Beachtung fanden. Dementsprechend wenig Erwartungen hatte ich an das jetzt plötzlich überraschend vorliegende neue Album „Combat Cathedral“, zumal Original-Sänger Robert Gonnella 2014 die Segel strich. Was kann man also von dem neuen Album erwarten? Auf jeden Fall eine geballte Ladung Thrash Metal. Zum Glück gibt es keinen Retrotrip von ewig Gestrigen, sondern ein Album, das zwar generell traditionell klingt, aber dennoch mit beiden Beinen fest in der Gegenwart steht. Assassin versuchen gar nicht erst, sich an ihrer kultigen Vergangenheit aufzugeilen, sondern zeigen, dass sie einfach nur geile Musik machen wollen. Und das klappt, wie schon der groovige Opener „Back From The Dead“ eindrucksvoll unter Beweis stellt. Und es geht weiter. „Frozen Before Impact“ brettert und knallt und überzeugt mit fetten, mitreißenden Background-Vocals. Schneidende Riffs und peitschendes Schlagzeug gibt es an allen Ecken und Enden. „Undying Mortality“ beginnt rasend schnell, wird dann aber auch immer wieder groovig. Assasssin 2016 klingen frisch und unverbraucht, traditionell, aber nicht retro, zeitgemäß, aber nicht Trend anbiedernd. Der neue Sänger Ingo Bajonczak klingt räudig und fies, schafft es aber auch mal, sich dezente Andeutungen von Melodien rauszuschrauben. Die Produktion ist fett, aber nicht steril. Hier passt einfach alles zusammen, und ich muss zugeben, dass ich da nicht unbedingt mit gerechnet habe. Respekt!!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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