YUMA SUN - WATCH US BURN

Label: | MEMBRAN |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 39:38 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Im Südlichen Norwegen liegt Bergen, die zweitgrößte Stadt des Landes. In der Musik, speziell der Metal Szene ist Bergen, vor allem für seine zahlreichen Black Metal Bands wie Immortal, Gorgoroth und Borknagar bekannt. Wenn man sich über die bergische Band Yuma Sun informiert, so könnte man sie ebenfalls für eine dieser Bands halten, findet man doch u.a. ein Zitat von Friedrich Nietzsche: „Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“ Welche mit der Band in Verbindung gebracht werden. In Der Tat ist auch die Musik von Yuma Sun, sowie die Thematik die sie behandelt, sehr düster. Dennoch sind Yuma Sun alles andere als eine typische Band aus Bergen. Ihr Stil ist sehr eigen, sie vereinen Gothic und Country Einflüsse, so wie Elemente von Rock und Post Punk zu ihrem ureigenen Sound, den sie selbst Doomsday Rock nennen. Außerdem grenzt sich ihre Musik vom Typischen auch durch die Verwendung von im Rockgeschäft eher unüblichen Instrumenten wie Banjo, Trompete und Geige aus. Auch die behandelten Themen der fünf Norweger um Sänger Jaran sind für eine Band aus diesem Land eher untypisch. So bezieht sich der Name Yuma Sun auf die sonnigen Ebenen Arizonas, die Texte drehen sich oft um die Kultur der amerikanischen Ureinwohner. 2012 gegründet, brachte Yuma Sun in diesem Jahr bereits ihren dritten Longplayer mit dem Titel „Watch Us Burn“ in die Läden. Der Sound ist düster und erzeugt eine Endzeitstimmung, wie sie nur selten aus Musik hervor geht. Die Musik wirkt, obwohl oft rockig gehalten, insgesamt doch sehr ruhig und gefasst und ist mit stimmungsvollen Klangelementen wie einer düsteren Geigenmelodie gut in Szene gesetzt. „Give Me Fever“ beginnt mit einer spannungsvollen Gitarre und ruhigem Gesang, nach wenigen Sekunden setzen harte Drums ein. Die Hintergrundgesänge verleihen dem Song einen Charme, der an Stammesgesänge eines Indianervolks erinnert. Ab dem ersten Refrain legt Yuma Sun dann noch eine Schippe drauf und das Lied wird zu einem schweren, aber melodischen Werk. Die Countrykomponente in der Musik wird vor allem in Songs wie „The Judas Tree“ erkennbar. Zunächst steht ruhiger Gesang alleine da, doch nach einem Moment beginnen die Instrumente ihn mit einer flotten Countrymelodie zu unterlegen. Im Refrain avanciert der Gesang zu veralteten Rufen, die Gitarre schlägt ebenfalls um und spielt eine druckvolle Melodie, wodurch die düstere Stimmung unterstrichen wird. „War Has Begun“ ist dann eher ein knackiger Rocksong, der mit elektrischen Elementen aus dem Gothic Bereich verfeinert ist. Einer der ruhigsten und stimmungsvollsten Songs der Platte ist der Namensgebende Track „Watch Us Burn“. Sowohl die Instrumente als auch der Gesang wirken besonders Gefühlvoll. Der Song klingt auf seine Weise nach einem Ende, da ist es nur passend, dass er das letzte Stück der Platte ist. Der Abwechslungsreichtum auf diesem Album zeigt, wie unberechenbar Doomsday Rock sein kann. Durch technische Feinheiten und einem stimmigen Klang wird eine Atmosphäre erzeugt, die in Sachen Dunkelheit durchaus mit den Black Metal Bands Bergens mithalten kann. Jedoch ist die Musik deutlich ruhiger und melodischer. Was Yuma Sun da abgeliefert haben, ist ebenso einzigartig wie hörenswert.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Chris Föhrenbach