Griechischer Powermetal unterscheidet sich meist sehr deutlich von den Genremates der restlichen Welt. Im Falle von Scorcher, eben aus dem Staat an der Ägäis, ist man wesentlich erdiger unterwegs und operiert immer nah an den Wurzeln des Metals, des Gründerzeitstahls, was mal eine Rebellion war. Sehr metallische Gitarren liefern einfach das Brett, dass man sich des Öfteren fragt, warum man nicht einfach die Bezeichnung 'klassischer Heavy Metal' für seine Ergüsse gewählt hat, denn Freunde von Hochglanz und oberflächlichen Doublebassteppichen würden hier eher nicht ihr Eldorado finden. Und das hat seine Begründung, die Bestimmung, mehr als die Erfüllung der Pflicht. Für solche Leads wie zu "Suffice To Sacrifice" würden große Acts Geld bezahlen, oder bloß die Idee für so ein zündendes Solo wie im Abschlusstrack zu haben. Vielleicht unnötig, aber mit "The Placebo Effect" bringen die Griechen eine okaye Ballade, die aber glücklicherweise nicht vor Schmalz trieft. Danach lassen sie zielsicher das furios schnelle "Harbinger Of Death" wirken, das zusammen mit "Warriors Don't Give Up" 2014 als Single erschien. Letzteres von beiden bringt wieder mehr Power Metal, aber mit einem Härtegrad, vor dem sich Weichspüler fürchten. Geilomat, diese echte Wucht, diese positive Kraft, mehr davon bitte!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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