GOATESS - PURGATORY UNDER NEW MANAGEMENT

Label: | SVART |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 63:13 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Lange ist es her, als Doom noch wirklich Doom war. Zwar gibt es in diesem Genre die wenigsten Regeln, aber auch hier wird viel verwässert durch Vermischungen mit neuartigen Stilen. Befürchtungen solcher Art muss man bei den Stockholmern von Goatess nicht hegen, die hier grad drei Jahre nach ihrem selbstbetiteltem Debütalbum ihr neues Werk "Purgatory Under New Management" vorlegen. Zartmelodisch nimmt die Angelegenheit von acht Tracks zwischen fünf und zehn Minuten ihren Lauf. Ihre epischen Songs haben Aussage, welche immer wieder solch eine Psychedelic aufweisen, die an die Frühsiebziger-Phase von Manfred Mann erinnern. Das Entspannungssolo im Opener "Moth To Flame" ist so eine Stelle, oder der Schluss von "Wrath Of God". "Silent War" ist ein Vertreter, der sich behäbig in die Breite auslegt und kontinuierlich durch die Riffgitarre spricht. Dagegen kommt "Wrath Of God" zunächst einmal mit unverzerrten Klängen, die Riffgewalt setzt nur zum Chorus ein. Shouter Christian Linderson von Lord Vicar ist im schwedischen Doom ein alter Bekannter, denn er sang schon das erste Album von Count Raven ein. Danach war er auf "C.O.D." der Amis von Saint Vitus zu hören. Müßig zu erklären, wie sich nun der Gesang bei Goatess anhört. "Shadowland" ist etwas aus der Art geschlagen, erhebt sich noch über Midtempo und offenbart eine tiefere und leisere Singstimme. Goatess haben das Vermögen, den Hörer in jedem Part des Songs zu erreichen und mitzunehmen. Für eine Platte dieses Ausmaßes nicht selbstverständlich. Ziemlich starke Sache!
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer