EGOKILLS - CREATION

Label: | MASSACRE |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 46:19 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Egokills sind fünf Finnen, von denen in aller erster Linie Janne Selo an den Vocals erwähnt werden muss, die mit "Creation" ihr Debütalbum veröffentlichen. Ihr Stempel als "Hippie Metal" dürfte wohl maßgeblich ihrem äußeren Erscheinungsbild und ihren textlichen Auseinandersetzungen um Frieden, Liebe und universale Themen geschuldet sein. Auch das Cover erinnert irgendwie an ein siebenblättriges Pflänzlein. Was da allerdings aus den Boxen tönt, hat so gar nichts mit der Jugendbewegung aus 60ern oder gar mit Flower Power zu tun. Gleich "Reckoning" überzeugt mit fetten, etwas dunkler gestimmten Gitarren, treibenden Drums, einem klasse Groove und einer coolen, im Sleaze angelegten Stimme. "Lifestruck" bleibt im melodischen Metal, legt etwas mehr Augenmerk auf riffige Sechssaiter und Janne wechselt ganz frei zwischen Vocal im Glam und hier und da an Growls erinnernde Statements. "Kill Your Ego" geht etwas dunkler zur Sache und punktet mit schleppenden Elementen und einem netten Refrain. "Metamorphis" legt eine ordentliche Schippe drauf und kommt im Ganzen etwas aggressiver daher im richtig fetzigen Style. In "Spiral" ein fast doomiges Intro, wieder etwas schleppender und schön schräger Sleaze. Richtig krachend, ungezügelt und mit thrashigen Ansätzen dann "Shift". Der Titeltrack mimt anfangs die harmlose Ballade und dann nur noch kompromissloser, rotziger Glam Rock / Metal. Jetzt wird es immer schneller. Auch "Insight" kommt richtig aggressiv und knallig daher, aber auch hier tolle Refrains und eine geile Leadgitarre. Aber das gehört meines Erachtens schon klar in die Kategorie Melodic Death / Thrash auch wenn dieses schräge Mikro so gar nicht in dieses Schema passen will. Auch "Polarize" überzeugt im fetzigen Grundton mit aber immer wieder tollen Stilbrüchen und einem, ja quasi Runterkommen in den balladesken Zwischenteilen. Und auch hier wieder nackenrechende, dunkelmetallische Gitarren und tolle Refrains. Eine rotzig-punkige Stimme, überzeugende Gitarren und klasse Mitgehteile bei der vorletzten Nummer "Reason Reborn". Der Rausschmeißer "To Follow The Sun" nimmt nun merklich an Fahrt raus und entwickelt sich so zur mit Abstand langsamsten Nummer mit hier nun auch langen, balladesken Zwischenteilen und mitnehmenden Gitarren. Gute Nummer mit sogar richtig hymnischen Elementen und am Ende glatt ein ziemlich langes Klavier. Als Anspieltipp aber eher ungeeignet, da er vom bisherigen Material etwas abschweift. Dennoch auch dieser Song voller Spielfreude, Innovationen und einfach stark gesungen.
Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey