Auf dem Muskelrock und auf dem Headbangers Open Air konnten diese vier Madrileninnen bereits Akzente setzen. Der Vierer spielt Gründerzeitmetal in Hardrockhärtegraden, womit sie bei den Oldschoolern offene Türen einrennen. Mit ihrer kräftigen Singstimme fügt sich Shouterin Elena elegant in die Songs ein, ohne sich zu weit in den Vordergrund zu stellen. Und dennoch haben sie mit ihr ein markantes Aushängeschild. Der Song "Viper" erschien bereits Mitte des vergangenen Jahres als Vinylsingle und hatte das auf diesem Album nicht vorhandene UFO-Cover "Doctor Doctor" auf der B-Seite. Zuvor erschienen nur noch ein Demo und eine EP, von letzterer haben sie den Tempokönig "Speed On The Road" mit auf dieses Debütalbum genommen. Dann kommt mein persönlicher Favorit "Mirror Maze", das im Midtempo einen coolen Groove vorlegt. Zu den leiseren Klängen von "Night In Tokyo" muss keine Ballade erwartet werden. Zwar hat der Song eine leicht melancholische Stimmung wie "Tokyo Nights" von Krokus, aber sonst mit dem Song der Schweizer nichts zu tun. Etwas leiser werden sie auch in "Russian Roulette" und "8-Ball", ohne eine Ballade abzuliefern. Da sie mit Patricia nur eine Gitarre im Line-up haben, ist der Wechsel von leise nach laut (und umgekehrt) auch nur ein Katzensprung, zumal die Produktion mit pompöserer Neuzeit nichts zu tun hat und alles auch wirklich handgemacht klingt. Wir halten nun ihr erstes Album in den Händen, aber der Sammler muss auch hier seinem Drang nachgeben, dass man einfach alles haben muss. Macht auch Sinn, denn die Spanierinnen sind oldschool as Fuck und eine der wenigen wirklich relevanten female Metal Acts.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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