SCALE THE SUMMIT - V

Label: | PROSTHETIC |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 52:47 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Sie kommen aus den USA, aus Texas um genauer zu sein. Sie spielen Progressiv-Metal. Sie beherrschen ihre Instrumente nahezu perfekt. Nun gut, dies alles ist nicht unbedingt besonders. Ein klares Alleinstellungsmerkmal der Band Scale The Summit ist jedoch, dass sie vollkommen auf Vocals verzichten. Die vier Musiker um Chris Letchford und Travis Lefrier lassen sich bei ihrer Musik von Bands wie Dream Theater und Cynic inspirieren. Nur eben ohne Gesang. Scale The Summit verlässt sich ganz auf ihre ohne Zweifel gewaltigen technischen Fähigkeiten. Dabei wird ihre Musik vor allem von komplexen Gitarrenmelodien bestimmt. Um zu verhindern, dass die Songs ohne Gesang langweilig klingen, wird dabei nahezu jedem Lied der Charakter eines Solos verliehen, allerdings ohne dass sie sich zu sehr gleichen. Wurde bisher dennoch von manch einem Kritiker bemängelt, dass Gesang vermisst werden würde, so wurde das fünfte Album des Quartetts, das bezeichnenderweise den Namen „V“ trägt, nun deutlich besser umgesetzt. Die abwechslungsreiche Gestaltung jedes einzelnen Titels verleiht den Tracks auch ohne Vocals einen hohen Wiedererkennungswert. So wird einem beim Durchhören nie langweilig. Ab dem ersten Song „The Winged Bull“, der zunächst im Midtempo gehalten wird, gegen Ende allerdings schnell und hart wird, erwartet den Hörer eine Achterbahnfahrt der Akkorde. Der Song „Tapped In Ice“ dagegen beginnt ziemlich schnell und endet ruhig. Von Anfang bis hin zum letzten Song mit dem Namen „The Golden Bird“, der recht fröhlich beginnt, dann aber deutlich härter wird, ist ein abwechslungsreiches Set geboten. Kleines Manko ist allerdings, durch den technischen Anspruch und die komplexen Melodien erfordert die Musik die volle Aufmerksamkeit des Hörers. Damit wird es schwierig während des Hörens abzuschalten. Doch wer Wert auf anspruchsvolle Musik legt und sich nicht am Fehlen von Vocals stört, der kommt mit dieser Scheibe voll auf seine Kosten.
Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Chris Föhrenbach