Senescence ist ein Oldenburger Doom Metal-Duo, das mit Unterbrechungen schon seit 1995 aktiv ist und bis heute ein Demo, eine Split-CD-R und drei EPs veröffentlicht hat; zwei dieser EPs allein 2015. Holger, der für den Großteil der Instrumentierung zuständig ist, ist mir noch von seiner ex-Black Metal-Band Funeral Procession bekannt, von denen ich zwei Demos, zwei 7“ EPs und ein Album auf Vinyl besitze. Mit diesen hat das hier jedoch nichts zu tun. Mit nur drei Songs kommen sie auf eine stolze Spielzeit von über zwanzig Minuten. Witzig ist, dass der Titel dieser EP wie der Entombed-Schriftzug aussieht, neben der Ähnlichkeit des Wortklangs des EP-Titels. Aber wie Entombed klingen sie nicht. Hier gibt es keinen Death-, sondern Doom Metal, mit tiefen, oft zweistimmigen Gitarren, Geigen und mehrstimmigem Gesang. Auf Dauer klingt das schon alles ziemlich träge. Auch die Stimmlage ist recht kauzig. Aber dennoch gefällt es. Es ist halt kein Epic Doom im Stil von Candlemass, sondern eher psychedelisch angehaucht, wie die Doors, neue Anathema, Blue Cheer oder One Past Zero, auch mal mit Garagen Rock-Flair im Stil der Melvins oder Sonic Youth, jedoch auch mal mit fetten, druckvollen Riffs unterlegt. Die trägen Riffs mit Geige erinnern nicht selten an My Dying Bride, auch wenn es hier keine Growls gibt. Ambient-Passagen gibt es auch. Abgefahren, aber cool! Definitiv keine typische Doom-Scheibe, aber eine, die man auf jeden Fall mal gehört haben sollte!

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller

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