BIRTH CONTROL - HERE AND NOW


Label:LOOK AT ME
Jahr:2016
Running Time:68:59
Kategorie: Neuerscheinung
 

In den Sechziger Jahren formierte man sich in Berlin und war viele Jahre eine der wichtigsten heimischen Rockbands. Nun war es leider so, dass im Jahre 2014 Sänger und Schlagzeuger Bernd Noske verstarb, kurz nach den Aufnahmen zu "Here And Now". Dieses Album darf also als Vermächtnis gesehen werden, denn er hat als Sänger und Drummer seine Parts dafür komplett abgeschlossen. Beeindruckend ist gleich der Opener "Lost In The Sea", in dem auf hohem Niveau gezockt wird und die Hammond den gewohnten Kraut bringt. Für die nächsten Tracks sinkt das Qualitätslevel kaum ab. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass ihr letztes Studioalbum "Jungle Life" zwanzig Jahre auf dem Buckel hat. Das mit der Epik haben sie auch noch drauf, laufen die elf Tracks doch alle so um die sechs Minuten. Klingt "12 Steps" zunächst verdächtig nach "Sixteenth Century Greensleeves", kann die scharfe Covermiliz Entwarnung geben, denn es ist ein eigener Song ihres Backgroundsängers, der als Gastmusiker in Erscheinung tritt. Die anderen Songs stammen aus der Feder von Keyboarder Sascha Kühn, der hier seit 2000 an Bord ist. Ist sein Keyboardsolo in "I Would Not Want To Be You" eine Verbeugung vor Manfred Mann, fühlt er sich in den Birth Control Sound immerhin so gut ein, dass der Fan zufrieden sein kann, wenn er dieses Digi mit sechzehnseitigem Farbbooklet in den Händen hält. Denn der Elftracker rockt analog seiner Trades anständig und nicht zu soft. Mit Birth Control geht es weiter, das ist die andere gute Nachricht. Mit Sänger Peter Föller, der in den Siebzigern hier zur Besetzung gehörte, und Manfred von Bohr, der zwischen 1977 und 1980 schon mal hier trommelte, ist man wieder komplett.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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