ORDER OF VICTORY - LOST DECEMBER

Label: | CASUS BELLI MUSICA |
Jahr: | 2014 |
Running Time: | 37:41 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Der Order Of Victory war die höchste Auszeichnung des russischen Militärs während des zweiten Weltkriegs. Außerdem ist das der Name einer russischen Neofolk Band. Wie der Name schon vermuten lässt, geht es in ihren Songs oft um militärische Themen. Die Band mutet sowohl in ihrem Auftreten, ihrem Artwork als auch in ihrem Klang sehr düster und mysteriös an. Zum zehnjährigen Bandbestehen entschieden sie sich, das Album „Lost December“ zu veröffentlichen. Ein Best Of-Album, das zusätzlich bisher unveröffentlichte Songs enthält. Den Anfang macht mit „1986“ auch gleich ein unveröffentlichter Song. Das Werk klingt durch seine dominanten Trommeln wie ein Militärmarsch. Auch der namensgebende Song „Lost December“ mutet militärisch an. Er ist langsam, wirkt bedrückend. Technisch ist er etwas unsauber, transpiriert dafür aber eine Stimmung, die dem Hörer einen Schauer über den Rücken jagen kann. „Sorrow“ bleibt seinem vorangegangen Song musikalisch sehr ähnlich, wirkt aber deutlich mystischer. Darauf folgt der kraftvolle Song „Edelweiss“, der sehr beherrscht wirkt, zum Ende hin aber in Schreie ausartet. Der Klang von „I Won't Be You Tears“ dagegen ist eher traurig. Hier sind Zupfinstrumente sehr dominant. Der letzte Song „Well's Bottom“ ist wieder ein bisher unveröffentlichter. Er ist das düsterste der sechs Musikstücke dieser CD. Klingt dabei sehr aggressiv aber wie das ganze Album sehr atmosphärisch. Allgemein kann man sagen, die Musik von Order Of Victory lebt von der Stimmung, die sie transportiert. Die Songs sind technisch meistens gut umgesetzt, aber leider auch etwas unkreativ. Hört man mehrere hintereinander, wirkt es etwas eintönig, dafür erzeugt jedes Stück aufs Neue eine dichte, düstere Stimmung wie sie nur selten durch Musik aufgebaut wird. Beim Durchhören der CD wünschte ich mir Russisch zu sprechen, da mich die Texte doch sehr interessieren würden. Auf der anderen Seite verstärkt die Sprache für Leute, die ihr nicht kundig sind den mysteriösen Eindruck der Musik. Es lohnt sich, diese Scheibe einmal durchzuhören, doch für regelmäßiges Hören ist sie eventuell etwas abwechslungsarm.
Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Chris Föhrenbach