Wer sich wie ein Song von Exodus nennt, der muss auch Thrash spielen. Toxic Waltz gehören zu den vielversprechenden Bayern Thrashern wie Running Death oder Dust Bolt. Shouter Lenny von letztgenannter Band ist auch als Gast in "Eternal Aftermath" zu hören, das zeugt sicher nicht nur von räumlicher Nähe. Zehn Tracks haben die Landsberger auf ihrem neuen Album "From A Distant View", dem Nachfolger ihres Debüts "Decades Of Pain" aus 2014. Sie gehen zackig und mit erdigerem Sound voran, addieren dazu roughe Vocals mit vereinzelten hellen Schreien. Zu schnell werden Toxic Waltz nicht, da fällt ein Temposong wie "Off The Red" sofort auf. Geschwindigkeitsliebend sind jedoch die Flitzesoli, welche über die ganze Scheibe verteilt sind. Nicht nur bei Doublebass fällt ihr wuchtiger Drumsound auf, man hört deutlich das leiseste Anticken der Sticks. Ausgerechnet der Song mit dem akustischen Beginn, "The Gold You Want", ist auch der Song mit den roughesten Vocals. Die Band hat noch immer Potenzial, hat es aber beim Songwriting nicht ganz ausgenutzt. Live dürfte das Material aber abgehen. Die CD kommt im Crystal Jewelcase und zwölfseitigem Booklet aus dicken Papier. Lobenswert auch, für das Coverartwork wieder Peter Tikos bekommen zu haben, der bereits grandios für das Debüt tätig war.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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