KAMIKAZE KINGS - ROYAL RENEGADES

Label: | 7HARD |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 54:08 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Ich drohte Euch ja bereits mit der Kritik zu der Singleauskopplung "Ungebrochen", dass die Berliner Jungs im März 2016 mit ihrem neuen Output um die Ecke kommen. "Royal Renegades" heißt der dritte Longplayer und umfasst vierzehn Songs. Weg von dem Image der ungestriegelten Pornrocker präsentieren sich die beiden Hauptprotagonisten Elmo (Vocals) und Rais (Drums) auf dem Cover sehr seriös, ja richtig schnieke und gar nicht so wie echte Metaller. Naja, real Metalbands präsentieren sich ja eigentlich auch nicht mehr auf dem Titel, wie die Bunnys auf der Frontseite des Playboy oder andere Sternchen im Penthouse. Die Zeiten derartiger Selbstdarstellungen von Kiss oder auch Manowar sind ja Gott Sei Dank vorbei. Packen wir das Familienfoto zur Seite und widmen uns der Mucke. Derber Hardrock, ja Rock 'n' Roll, so ein bisschen Motörhead oder sehr kräftige Mötley Crüe mit guten Melodien und guten Riffbrettern werden uns da bei "Rock 'n ' Roll Sacrilege", "Dirty Girl" oder auch "Take It Like A Man" um die Ohren gehauen. "Heavy On My Heart" startet mit einer Slidegitarre und gibt ansonsten den derben Blueser mit etwas Kiss im Refrain. "Touchdown in The Dangerzone" nimmt den Glam und Sleaze der 80er auf, allerdings etwas ruppiger. Rose Tattoo kommen da in den Sinn. "Dirty Girl" ist auch irgendwo da anzusiedeln, vielleicht mit noch etwas mehr Poserfragmenten a la Steel Panther. "Live To Rock" vergewaltigt erst "I Wanna Rock" von Twisted Sister, kopuliert dann mit "All We Are" von Doro und gibt am Ende den langsamer Progger. Ziemlich experimentell. Ein Spiel der Sechssaiter direkt zum Start von "Powerbreaker", der sich dann zur True Metal Nummer entwickelt mit nochmal geilen Leads im Zwischenteil. Neben "Ungebrochen", der klavierunterstützten Ballade mit Tastenunterstützung, gibt es mit "Helden Sterben Nie" ein weiteres Mal pures Feeling von Elmo, diesmal mit Akustikgitarre. Nach dem Überrocker "She's A Rocker" geht es bei "Infernal Bloodbound" dann mit richtig fetten Growls und schwarzmetallischen Gitarren zur Sache. Starkes Brett und richtig brauchbar für die Nackenmuskulatur. "Steel On Steel" schippert hingegen recht flau an mir vorbei. Da reißen auch die Vocals von Iris Boanta nicht mehr so wirklich das Ruder herum. Eher in die Kategorie Filler einzustufen. Gut, dass man mit "No Regrets" noch mal fetter Heavy Metal mit geilem Chorus nachgelegt wird.
Fazit: Absolut fetter und gut hörbarer Rock und Metal mit den nötigen Abwechslungen, so dass kaum Langeweile aufkommt. Hier und da ein Filler und ehrlich gesagt, eine Ballade hätte gereicht. Und im Gegensatz zu den meisten anderen Kritikern sehe ich Elmo eher als Rocker und nicht als den sanften Weichspüler.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey