STRONG ADDICTION - ANESTHESIA

Label: | INVERSE |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 48:09 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
2007 fanden sich im finnischen Helsinki fünf junge Männer zusammen, um gegen die Kälte des polaren Winters ordentlich einzuheizen. Unter dem Namen Strong Addiction sollte dies mit Alternativ Metal geschehen. Von Anfang an bekam die Formation um Sänger Sebastian Ulmanen viel positives Feedback für ihren originellen und emotionalen Sound. Im April 2013 gelang dann der Durchbruch als Strong Addiction einen Bandkontest im Hard Rock Cafe Helsinki gewann. Im darauffolgenden Jahr erschien dann ihr Debütalbum „Anesthesia“. Nachdem so viel positives über die fünf Finnen zu lesen ist, wird es natürlich Zeit sich einmal selbst von ihren Qualitäten zu überzeugen, deshalb hat CROSSFIRE „Anesthesia“ einmal gründlich unter die Lupe genommen. Gleich der erste Song „Fix Me“ geht ins Ohr. Er kommt recht melodisch daher. Ruhige Strophe, härterer Refrain. Bei „Losing It All“ wird dann zunächst einmal von Bass und Drums Spannung aufgebaut bevor die Gitarren losschmettern. In diesem, im Midtempo gehaltenen Song ist der Bass ein tragendes Element, denn er unterstützt den Gesang hervorragend. Darauf folgt mit „Red Sun“ ein recht fetziges Stück, das in wildem Shouting gipfelt. Dagegen ist der folgende Song „Cruzify“ eher etwas ruhiger, wird im Refrain allerdings durchaus etwas härter. Dieses Stilmittel scheint die Band zu mögen, da es in den meisten Songs zum Einsatz kommt, was die Songs selbst zwar abwechslungsreicher macht, aber nicht unbedingt zum Wiedererkennungswert einzelner Songs beiträgt. Nach einem wirklich gelungenen Solo am Ende dieses Stücks leitet eine ruhige Gitarrenmelodie „Empire Of Lies ein“. Mit dem Einsetzen der Drums wird dieses Werk dann sehr hart und drückend. Ulmanens Gesang präsentiert sich hier besonders fassettenreich. In „Sense And Sensibility“ wird dann viel mit Slides gearbeitet. Eine hymnenhafte Gitarre leitet einen Song ein, der viele Züge einer Ballade aufweist, zum Ende hin aber deutlich fetziger wird und dann abrupt abbricht. Was nun folgt, sind wiederum zwei sehr kraftvolle Songs. Zunächst das durch einen Schrei eröffnete „Horns“, dann „Drag You To Hell“, dieses wird jedoch durch eingestreute sanftere Parts etwas aufgelockert und ist dadurch sehr abwechslungsreich. Der namensgebende Song „Anesthesia“ ist der wohl emotionalste Song des Albums. Er lebt davon, dass sich sehr weicher Gesang mit wilden Shouts abwechselt. Zum Abschluss folgt dann mit „Trauma“ ein langsamer, aber stimmungsvoller Song, gelungener ausklang eines insgesamt sehr stimmigen Albums. Die Jungs können auf jeden Fall rocken. Alles in allem kommt das Album zwar ein wenig eintönig daher, allerdings ist jeder Song für sich ein gelungenes Werk. Wer auf Metal einer etwas weicheren Spielart steht, darf bei diesem Longplayer beruhigt zugreifen. Ich konnte beim durchhören der Songs jedenfalls nicht lange still sitzen bleiben.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Chris Föhrenbach