Einige Leute ziehen es vor, am heutigen Tage lieber die Konzerte von Suffocation in Oberhausen, Orden Ogan in Bochum, Cripper in Wuppertal oder Scorpions in der Westfalenhalle zu besuchen. Haha, vielleicht ganz gut so, denn das Blackend in Dortmund ist heute zwar "nur" Schauplatz der Heimatgrößen von Crypt Of Ghouls und McDeath, platzte aber dennoch oder gerade deswegen aus allen Nähten. Zur Aftershowparty sollten die Besucher anderer Konzerte aber wieder am Start sein, doch dazu später mehr. Waren es beim letzten 'CROSSFIRE präsentiert' noch die Bands, die von weiter her kamen, sind das diesmal die Fans, die für die Lokalmatadore aus anderen Bundesländern anreisen.
Pünktlich wie die Feuerwehr treten Crypt Of Ghouls an, das sich füllende Blackend mit Oldschool Death Metal anzukochen. Dazu leistet ihr Opener "From The Depths Of Hell" fantastische Dienste. Gitarrist Luca, heute chic im weißen Shirt von Urfaust, macht die Ansagen in den Pausen. Davon müssen es diesmal einige mehr sein, denn geplagt durch einige technische Probleme mit den Drums gibt es einiges zu überbrücken. So bleibt auch Zeit, den derzeit vakanten Bassposten in der Band zu bewerben, denn sie performen heute mit zwei Gitarren ohne Tieftöner. Das tut der Stimmung aber keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, wie Luca neben Shouterin Kata zu "Funeral Fury" mit den ersten Reihen abbangt. Wegen oben beschriebener Technikpannen lässt sich niemand die Laune verderben, auch nicht als "Alive Autopsy" einen Neustart erfahren muss. Der Sound der alten Schule macht mächtig Laune, dass man Bock hat, Crypt Of Ghouls wieder live sehen zu wollen.
Im Publikum sind einige Shirts des heutigen Headliners zu sehen, und es wird noch voller vor der Bühne. Der hat sein zweites Album "Lord Of The Thrash" draußen, worauf man nach dem Debüt "Spit Of Fury" 2006 lange warten musste. Für eine Stunde werfen McDeath eine amtliche Portion Thrash Metal in die Räumlichkeit. Gitarrist und Shouter Toto schrubbt, schreit, klettert überall hoch, wirft alles nach vorn und punktet zusätzlich noch mit seinen Ansagen, und wenn es nur ein knappes "Weiter Auffe Fresse?" ist. Auf die Frage "Unsere Heimatstadt ist Dortmund, oder sollte es Gelsenkirchen sein?" bekommt er eindeutige Antworten und es gelingt ihm mit seinen Animationen, alle Arme der Audienz nach oben zu kriegen. Songs vom neuen Album wie "Evil Lyn" oder "Metal Diplomacy" werden von der Audienz aufgesogen, dass eine klasse Party entsteht. McDeath bedankt sich bei allen, die 2006 schon dabei waren und es gibt zu "Spit Of Fury" ordentlich Geschiebe. Als wäre das noch nicht genug, gibt Toto im Titeltrack des neuen Albums seine Gitarre irgendjemanden in die Hand sucht das Bad in der Menge, um noch mehr Randale und Kleinkrawalle anzustiften. Nach dem vereinenden "Sons Of Eastern Ruhrpott", leider der letzte Song heute Abend, herrscht Andrang am Merchandise. Kein Wunder, denn McDeath waren eine der besten Bands, die je unter unserem Banner auftraten. Sie haben sich heute Abend ihre alte Stellung zurückerobert. Folgerichtig dauert die Aftershowparty im Blackend bis in die frühen Morgenstunden an und es bleibt für diesen grandiosen Oldschool Metalabend allen Beteiligten fettes Lob und Dank auszusprechen!