GOETIC EQUIVALENT - SAME


Label:ORDO MCM
Jahr:2016
Running Time:45:41
Kategorie: Neuerscheinung
 

Black Metal, eine düstere, harte, aber zumeist doch sehr atmosphärische Musik. An diesem Stil versucht sich das Ein-Mann-Projekt Goetic Equivalent auf seinem gleichnamigen Longplayer. Dabei wird sich offenbar vor allem an den skandinavischen Vertretern dieses Genres orientiert. Die Riffings erinnern an Bands wie Mayhem, der Gesang dagegen klingt eher an Shagrath (Dimmu Borgir) angelegt. Dies sind große Namen, doch wie nah an diese kommt die Musik von Goetic Equivalent wirklich heran? Der erste Song „Converted Spiral Plan“ beginnt mit schleppenden Wechseln zweier Gitarren, bevor er an Fahrt aufnimmt und ein krächzender, zu Black Metal durchaus passender Gesang einsetzt. Ein ruhiges Zwischenspiel bremst den Song einen Moment lang aus, bevor es wieder mit Vollgas weiter geht. Nach einigen Sekunden der Ruhe beginnt dann „Emptiness“, das mit schweren und harten Riffs ohne jedes Vorspiel losbricht. Ein sehr kraftvoller und geradliniger Song, der allerdings ein wenig eintönig daher kommt. Jedoch sorgt die Rhythmusgitarre mit ihrem klagenden, fast wimmernden Klang für eine dichte Atmosphäre. Passend dazu beginnt auch der nächste Song „Psychonauts“ mit einem Intro, das durchaus Spannung aufbaut. Dieser Song ist abwechslungsreicher als die beiden Stücke davor. Mehrere Tempowechsel sorgen für Abwechslung, ohne dabei zu wirr zu wirken, was eine Schwäche der ersten beiden Songs war. Abwechslung bringt auch „Illuminatory Index“, denn der Song beginnt mit einem rockigen, fast an Motörhead erinnerndem Intro, ordnet sich dann aber mit aggressiven, kreischenden Gitarren schnell wieder beim Black Metal ein. So gut der Song allerdings beginnt, scheint er zwischendurch etwas ins Stocken zu geraten. Das Ende kommt sehr abrupt, fast überraschend. Sehr schwere, einzelne Gitarrenriffs leiten dann das Highlight der Scheibe ein, mit „Patient Shore“ kommt das rhythmisch beste Stück. Das Drumming wirkt hier deutlich besser als in den übrigen Songs und sorgt für eine dichte Atmosphäre. Der Gesang ist etwas ruppiger und rauer, passt allerdings gut ins Stück. Dieser Song regt sofort zum Mitbangen an. Nach einigen Sekunden der Stille beginnt dann „Paradiese Anew“ mit einem Riff wie ein Paukenschlag. Auf diesen ziemlich schnellen und geradlinigen Song folgt dann mit „R Candy“ wieder ein eher langsamerer Song, der auf düstere Stimmung setzt. Im zweiten Teil nimmt allerdings auch dieser Song an Fahrt auf. Das Werk wird abgerundet durch das Instrumental „Chapel“. Auch dieser Song bringt wieder eine gute Stimmung rüber. Alles in allem offenbart Goetic Equivalent technisch einige Mängel. Oft wirken die Songs etwas unstrukturiert und verändern sich so stark, dass sich der unaufmerksame Hörer fragen könnte, ob er wirklich noch den selben Song hört. Zudem würde ein echter Drummer der Musik gut tun, der Drumcomputer, der zum Einsatz kommt, ist doch etwas zu schnörkellos und es fehlt ein wenig die Power dahinter. Allerdings wird eine gute, dichte und düstere Atmosphäre erzeugt. Hier zeigt das Black Metal Projekt seine Stärken und offenbart durchaus Potenzial. Man sollte also von diesem Werk keine musikalische Offenbarung erwarten. Wer allerdings nicht mit allzu hohen Ansprüchen an den Longplayer heran geht, bekommt ein durchaus solides Black Metal Album geboten.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Chris Föhrenbach


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