VANIR - ALDAR RÖK

Label: | MIGHTY |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 32:05 |
Kategorie: | |
Vanir - die Glänzenden" - ist altnordisch und wird auch Vanen geschrieben, die neben den jüngeren Aren das ältere der beiden Göttergeschlechter in der nordischen Mythologie bilden. Damit dürfte auch die stilistische Einordnung der sechs Dänen aus der Festivalstadt Roskilde eindeutig sein. Viking, nein besser Pagan Metal ist nun das Motto der nächsten, knappen halben Stunde, denn mehr haben die Jungs auf ihren bereits vierten Output nicht drauf gepackt. What a pity! Für mich ist die Scheibe wie eine Offenbarung: Dunkel, bedrohlich, kraftvoll, richtig fett. So muss Pagan klingen und er sollte nie seine Wurzeln aus dem Death oder noch viel mehr dem Black Metal verleugnen. Martin Hakan growlt und kreischt sich einfach megageil durch die Zeilen und klingt dabei wie ein Mix aus Daniel "Askan" Möller (Gernotshagen), Johan Hegg (Amon Amarth) und Dani Filth (Cradle Of Filth). Dazu gesellen sich gleich im Opener "Black Legion" brachial schwere Gitarren, fette Drums und allerlei Geräusche, die wir zum Beispiel auch von Cradle Filth kennen und die dunkle Mystik so cineastisch wiedergeben. Im Grundton etwas heller, aber dafür etwas zügiger schließt dann "Pretorian" an, das besonders in seinem bösartigen Chorus stark punkten kann. "Unrepentant" setzt mit ruhiger Gitarre und Glocken ein, ehe auch hier dunkle Riffs den Weg in viel Atmosphäre öffnen. Ein brutaler Nackenbrecher, wie das ganze Album. Kompromisslos, hier vielleicht etwas zu verspielt mit zwar ausufernden, aber geilen Soli. Schwächen kann ich aber auch hier nicht wirklich ausmachen, wie auch, wenn das ganze Album bei mir bestimmt fünfzehnmal hintereinander ohne Stop durchlief. Ein düsterer, gruseliger Aufbau auch bei "Broken Throne" mit wieder unverwechselbaren Spielereien auf dem Gitarrenhals und im Chorus wieder so mitnehmend. "Wrath Of Sutur" dann sehr klassischer Viking mit Wechseln von etwas an Tempo rausnehmenden Elementen, dunklen Growls und melodischen, gitarrenbetonten Parts. Etwas konträr dazu gestaltet sich dann "The Serpent", wo relativ kompromisslos auf die Tube gedrückt wird und man hier im Grunde genommen von Anfang bis zum Ende voll durchbangen kann. Mit dem Rausschmeißer "Drukvisen" geht es back zum Folk Metal mit hier derbem Party- und Spaßelementen. Das hat schon eine Menge von Genrevertretern wie Ensiferum oder auch Korpiklaani. Mir gefällt es. Echte Wikinger und Pagans mit etwas dunklerer Seele können hier gar nicht anders als zuschlagen. Es mag sein, dass einige Kritiker hier etwas unbrauchbare Längen sehen. Vielleicht treffen die Leadgitarren auch nicht immer ganz ins Schwarze. Egal. Mich haben die Jungs in jedem Fall in der Tasche.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey