SKELETOON - THE CURSE OF THE AVENGER

Label: | REVALVE |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 35:55 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Nachdem Sänger Tomi Fooler offenbar genug davon hatte, seit 2007 mit seiner Helloween-Tribute-Band (ausdrücklich Kiske-Ära) Skeletoon durch Italien zu touren, beschloss er, Skeletoon als sein persönliches Baby weiter zu pflegen. Mit Unterstützung von Gastmusikern wie Roland Grapow (Masterplan), Dimitri Meloni (Ensight) und Charlie Dho (The Fallen Angel) konnte also "sein" erstes Album "The Curse Of The Avengers" entstehen und am 22.01.2016 auf dem Markt erscheinen. Er selbst bezeichnet seine Musik als "Happy Metal Music" mit vielen nerdigen Einflüssen, wie zum Beispiel der Titel des Albums in Anlehnung an das PC Game "The Curse Of Monkey Island". Humor scheint Herr Fooler offenbar schon mal zu haben. Nun ans Eingemachte: Der erste Track "Timelord" lässt uns erstmal fast anderthalb Minuten mit einem ellenlangem Elektro-Intro warten und weckt zunächst den Eindruck, dass wir uns in der CD-Abteilung vertan haben, um dann doch mit einem ordentlichen Knall zu starten. Bereits hier lässt sich eine gewisse Vorliebe für sein Vibrato feststellen. Soweit, so gut. "What I Want" erinnert im Chorus sehr an Iron Maiden. Dieser hat auch einen gewissen Ohrwurmcharakter und macht mit dem folgenden Interlude gute Laune. Man hat wirklich den Eindruck von "Happy Metal Music". Auch hier darf das Vibrato nicht zu kurz kommen. Beim dritten Song "Heroes Don't Complain" geht selbst jedem eingefleischten Vibrato-Fan dieser schon ziemlich auf den Sack, man möchte Fooler eigentlich nur noch irgendwie von seinen Kavaliersschmerzen erlösen. "Hymn To The Moon" ist eine instrumental gehaltene Ballade (ein bisschen countrymäßig), in der Foolers Stimme tatsächlich stellenweise mal ein paar Oktaven tiefer ist und relativ clean. Zu der Ballade "Bad Lover" gibt es ein Musikvideo, jedoch ist der Song nicht weiter repräsentativ für Skeletoon, da es eben eine Ballade ist. "The Curse Of The Avenger" überrascht gewissermaßen mit der Zweistimmigkeit Foolers. Musikalisch ist dieser (wie alle anderen Songs auch) einwandfrei; hier gefällt der Eunuchengesang sogar etwas besser als der cleane, tiefere. "Joker's Turn" ist der einzige Beitrag auf dem Album, in dem etwas härtere, tiefere Gitarrenklänge zum Einsatz kamen. Ich glaube, ich habe nicht in hinreichendem Maße erwähnt, dass Vibrato ganz, ganz wichtig ist. Krönender, fröhlicher Abschluss mit nochmal fettem Gitarrensolo ist "Heavy Metal Dreamers". Um ehrlich zu sein war auch ich froh, als das Album nach knapp fünfunddreißig Minuten zu Ende war, da meine Ohren schon kurz vorm Bluten waren. Die Gastmusiker haben ihr Bestes getan, dem Album ein gewisses Talent zu verleihen, von Tomi Fooler selbst wünscht man sich eher, sich noch etwas weiter zu entwickeln (wenn möglich). Dicker Abzug in der B-Note!
Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Jasmin Ciersonsky