MINDPATROL - THE MARBLE FALL


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2015
Running Time:62:52
Kategorie: Eigenproduktion
 

Manche Themen behalte ich beim Eingang mit der Post gleich selbst. Entweder ist es eine meiner bevorzugten Bands, oder das geschriebene Wort im Infoblatt hat mein Interesse geweckt. Bei den Luxemburgern Mindpatrol waren es die folgenden Zitate: „einzigartig, stilistisch übergreifend, progressiv“. Kollege Schaefer sah für das damalige Opus „Downfall Theatre“, aus dem Jahr 2013, noch eine andere Beschreibung. Seit dem hat sich einiges getan. Wer im Sinne von „progressive“ an Bands wie Dream Theater, Porcupine Tree und Enchant denkt, kann gleich weiterskippen. Die zwölf Kompositionen sind umgeben von einem düsteren Flow, gepaart mit wüsten Vocals, die eine alternative Version des biblischen Sündenfalls thematisieren. Progressive sind jedoch oftmals die akustischen oder hypnotisierenden Klangphasen, die man aber auch ganz gewöhnlich als Intros bezeichnen kann. Oftmals setzt sich hier einfach nur der Death Metal durch. Das hat sehr interessante und gekonnte Auswüchse in Sachen Gitarrenarbeit von Mitbegründer Xavier Hofmann, Yann Weidig und Frank Laux und auch das Drumming von Scott Kutting ist recht gelungen. Kopfkratzen ist erst angesagt, wenn man sich mit den Vocals von Mindmaster Luc Francois auseinandersetzen muss. Da liegen Welten zwischen Gut und Böse. Luc ist kein hoffnungsloser Fall, aber schön ist anders. Höchstens durchschnittliche Gesangslinien und Growls in durchschnittlichen Songs. Trotz aller musikalischen Wirbel bleibt das Album sperrig und kaum zu behalten. Selten ein Zug, der sich ins Kleinhirn fräst. Da hätte ich nach dem Debütwerk mehr erwartet.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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