OCEANS OF SLUMBER - WINTER


Label:CENTURY MEDIA
Jahr:2016
Running Time:59:58
Kategorie: Neuerscheinung
 

Konnten "Aetherial" aus 2013 und ihre 2014er EP "Blue" erste Duftmarken setzen, kommen die Texaner nun mit dreizehn Tracks um die Ecke, die für einen Durchlauf eine Stunde benötigen. Ganz vorne steht eine tiefe weibliche Stimme, um die scheinbar die Musik herum geschrieben wurde. Sie gehört Cammie Gilbert, der man von Anfang an jedes Wort abnimmt, von den zarten Tönen im Einstieg des eröffnenden Titeltracks an. Dennoch ist sich das Sextett mit zwei Gitarren und einem Mann für Synthies nicht zu schade, Growls mit einfließen zu lassen, und zwar schon nach vier Minuten. Stilistisch will keine Schublade passend sein, doch jederzeit klingt alles recht entspannt und locker, ohne sich den Sound zu dicht zu stellen. Da überrascht der Endsechziger Hit "Nights In White Satin" wenig, den sie ohne die grellen Chöre im Back bringen, wie sie The Moody Blues damals in ihrem Original hatten. Ein absolut passender Song für die Cammie. Als eine treffende Wahl darf dazu die tiefe Flöte in "Good Life" genannt werden, nicht der einzige Part mit einem Touch zum Folk. Fortwährend in einem klaren Soundgewand bleibend, bringt "Turbentine" den Blues. Doch ebenfalls ein paar metallische Stellen markieren die Vielseitigkeit der Band aus Houston. Zu "Suffer The Last Bridge" wird es erstmalig wirklich lauter und es gibt treibendes Uptempo. In "Apologue" kann man Blechbläser im Back erkennen, sowie auch noch einmal Growls zu einem Speedpart mit Doublebass. Das Artwork von Costin Chioreanu verpackt ein Album, für das es keine definierte Zielgruppe gibt. Doch wer sich heranwagt, kann ein großes Stück Musik entdecken. Vielleicht sei diese Scheibe mal den älteren Herren empfohlen, die sonst bei grelleren female fronted Bands in Wallung kommen.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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