Blues und Psych-Rock aus Nashville, ah ja. Nun, bei der aktuellen Retrowelle ist keine Flaute in Sicht. Und doch muss man noch lange nicht alles gut finden was handgemacht ist. All Them Witches Hörer benötigen zumindest ein hartes Nervenkorsett, denn die jamartigen Ausführungen manch langatmiger Instrumental-Phasen wie auf „El Centro“, deuten stark auf die Entstehung des Albums hin. In eine einsame Berghütte in Tennessee hat man sich eine Woche eingesperrt, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den einen oder anderen Streifen mit Chemie getränkt auf die Zunge gelegt und im Rausch alles live eingespielt. Die perfekte kakophonische Orgie. Übrigens geht an solchen Werken die Überlänge von Songs wie von alleine von statten. Natürlich sollte man ähnlich getränkte Papierchen zum Hören verzehren, damit man das farbige Spiel der musikalischen Orgie differenzieren kann. Im Info wird behauptet, dass die Formation dieselben Songs nicht immer gleich spielen möchte. Kann ich verstehen. Ob man es kann, ist hier eher die ehrliche Frage. Es sei denn man heißt Dream Theater oder Watchtower. Echt nur was für den eingefleischten Psychedelic-Freak. Da wird ein simples akustisches Stück wie „Mellowing“ zu Balsam für die Ohren. Eine große Portion Blues wie auf „This Is Where It Falls Apart“ wäre mir lieber gewesen.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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